Hallo,
Ihre Hündin scheint ja dann richtig in Rage zu sein. Manche Hunde beißen um sich, wenn Sie vorlauter Aufregung ein Ventil suchen. Ich gehe davon aus, dass Sie eigentlich "nur" versehentlich getroffen werden, bzw. ein Ersatzobjekt sind. Die Bisse gelten Ihnen eigentlich nicht.
Das hilft Ihnen jetzt wahrscheinlich aber auch nicht weiter. Bei diesem Stadium würde ich aber am liebsten Ihnen einen guten! Trainer vor Ort empfehlen.
Zuerst einmal müsste analysiert werden, ob Ihre Hündin aus Panik agiert, oder ob es sich um eine offensive Aggression handelt.
Ist Krankheit oder Schmerz als Ursache des Verhaltens auszuschließen? Wie verhält sich Ihre Hündin im Freilauf? Hat sie noch Hundekontakte?
Die meisten Hunde zeigen eine Leinenaggression aus Unsicherheit und Panik heraus.
Wir arbeiten im Moment sehr erfolgreich mit einer Methode, in der wir unseren Hunden beibringen, andere Hunde kurz anzusehen und den Blick sofort wieder abzuwenden. Dazu muss ein Markerwort oder Clicker aufgebaut werden. Das Training beginnt immer in einer Distanz, in der der Hund noch ansprechbar ist.
Am Anfang bestätigen wir das kurze Hinsehen mit einem Markerwort. Durch eine Belohnung direkt bei uns, muss der Hund zwangsläufig den Blick von dem anderen Hund abwenden. Dies funktioniert jedoch nur in der individuellen Entfernung, in der Ihr Hund noch ansprechbar ist.
Hat der Hund gelernt, dass er für das kurze Hinsehen eine Belohnung bekommt, dann wird er schnell den Blick von sich aus abwenden. Dann bestätigen wir nur noch das Abwenden mit dem Markerwort und der Belohnung.
Wichtig ist, zu erkennen, dass die meisten Hunde durch dieses Verhalten eigentlich eine Distanzvergrößerung erreichen wollen. Ein Wegzerren beim rüpelhaften Verhalten wäre somit kontraproduktiv, weil Sie dann das Toben an der Leine belohnen würden.
Diese Methode hat auch nichts mit Bestechung oder Ablenkung mit Leckerchen zu tun. Der Hund soll sich durch den Blickkontakt mit dem anderen Hund auseinander setzen, jedoch immer nur so lange, so lange er nicht in ein Verhaltensmuster (Imponier- oder Drohverhalten) fällt.
Wichtig bei diesem Training ist die richtige Distanz. Wurde diese Distanz unterschritten und der Hund fängt an zu toben, dann darf die Distanz nicht wieder vergrößert werden, bis der Hund wieder ansprechbar ist.
Darüber hinaus muss der Hund auch anderweitig ausgelastet werden.
Vielleicht kann ich Ihnen aber auch eine gute Hundeschule vor Ort empfehlen. Auch unter www.bhv-net.de finden Sie eine Auswahl an qualifizierten Hundeschulen.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz