Männi1
schrieb am 22.05.2020
Huhu,
Ich bin "nur" Laie, keine Trainerin, aber ich hab meine 2. Saupackerin (?), welche doch eine sehr eigene Spielart haben, ebenso wie die Bulldoggen. Packen, ketchen und extrem körperliches Spiel gehören bei ihr zum Alltag und ich finde es oftmals schwierig / traurig, wenn einerseits das rasseeigene Spiel unterdrückt und gleichzeitig die Leichtigkeit eines Windhundes von einem Molosser verlangt wird - überspitzt gesagt.
Wichtig ist definitiv: Auch der körperliche Hund kann lernen, mit welchem Gegenüber sein favorisiertes Spiel angebracht ist und bei welchem schon sehr viel früher eine "Grenze" gesetzt wird.
Meine Hummel hat anfangs sämtliche Hunde geradezu penetriert, war aufdringlich und der reinste Welpe in Großformat, leider aber mit viel mehr Wumms dahinter, als angebracht.
Einmal sogar so schlimm, dass sich meine Hündin auf einem Acker mit dem Kiefer im Halsband des Kumpanen verharkt hat und rücklings hinterher geschliffen wurde - ein Glück war der Rüde sehr souverän und wir konnten sie voneinander trennen. Niemals wieder lasse ich sie mit einem Hund mit Halsband spielen!
Aber nun, was ich eigentlich mitteilen wollte, denn vielleicht hilft es auch ihrer Bulldoggen-Braut?
Spielpartner mit Bedacht auswählen - den eigenen Hund und das Gegenüber lesen lernen und grundsätzlich IMMER beobachten und nicht ablenken lassen. Die kleinste Erregungssteigerung in meiner Hündin führte zum sofortigen Abbruch des Spiels meinerseits, sofern ihr Gegenüber nicht in der Lage war, ihr die Grenze zu setzen. Und das nicht für 10 sekunden, sondern solange bis sie wirklich entspannen. Dann erneutes Spiel. Usw.
Ebenfalls finde ich, solltest du keine Angst vor Maßregelungen anderer Hunde deinem Hund gegenüber haben, denn hierbei lernen sie noch besser. Selbstverständlich sind in diesem Fall nicht gerade andere Junghunde geeignet. Eine Maßregelung empfinde ich dann als "richtig ", wenn der andere Part bspw durch knurren, abschnappen und auch mal 2 meter wegjagen, ggf sogar Unterwerfung, seine Meinung vertritt, sofern er direkt im Anschluss wieder "ablässt". Manchmal versteht es der eigene Hund evt nicht direkt, weil er andere Grenzen gewohnt ist oder oft "so durch kam", weiter zappelt anstelle sich ruhig zu unterwerfen oder direkt wieder ungefragt das nächste Spiel beginnt. Dann muss ich als Besitzer wieder ins Spiel kommen und regeln. Meinem Hund aufzeigen, wann Schluss ist. Wieder Ruhe reinbringen, Pause, zusammen weiter laufen und später wieder ein Spiel starten lassen.
Wenn dein Hund das nicht lernt, wirst du insbesondere mit einem hartnäckigen, zuweilen sturen und sehr körperlichen Hund grundsätzlich Probleme mit anderen Hunden und deren Besitzern hinaufbeschwören.
Ein gut sozialisierter Hund wird deinem Hund immer wichtige Zeichen vorausschicken - werden diese ignoriert, nicht ernst genommen oder gar sich dagegen aufgelehnt, Grenzen getestet, KANN es potentiell Ernst werden. Aber ich kann dir mit gutem Gewissen sagen: das passiert schneller in einer Junghund-Kombi und seltener mit einem erfahrenen bspw Altrüden und deiner Jungspündin.
Alles guten ?