Völlige Eskalation beim Gassi gehen

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Nadiine92 schrieb am 12.06.2017
Hallo ihr Lieben, Und zwar ist es bei meinem Rüden so, er zieht dauerhaft an der Leine und was noch schlimmer ist, Sobald wir auf andere Hunde treffen flippt er völligst aus, er zieht, bellt und das danach total ausser Atem. Ich hab zwei Rüden und mein anderer bleibt meist ruhig. Ich verstehe leider sein Verhalten überhaupt nicht. Er ist an sich kein aggressives Tier, sehr aufgeweckt und dennoch kuschelbedürftig, aber da ist er dann wie ausgewechselt. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen! Liebste Grüße Nadine
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.06.2017
Hallo Nadine,
dass der Kleine so ausrastet bei anderen Hunden liegt an der fehlenden Leinenführigkeit. der Hund führt dadurch das "Rudel" an und muss auch regeln. Sobald Sie den Hund führen statt umgekehrt, wird sich auch das andere Problem erledigt haben.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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