dominantes Verhalten

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Menschen
babsi63 schrieb am 02.12.2014
Guten Tag,
unser Hund bellt grundsätzlich laut und ohne Unterlass, wenn ein Passant auf der Straße mich anspricht, nach dem Weg fragt oder ähnliches. Es ist nicht möglich, sich mit vorbeigehenden Nachbarn zu unterhalten. Selbst bei der Begrüßung in der Familie, (Beispiel:Mann kommt nach Hause-Umarmung) führt er sich auf wie ein Wachhund.
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.12.2014
Hallo, die meisten Hunde werden in eine dominante Rolle gedrängt ohne es zu wollen. Deshalb müsste ich noch einige Sachen wissen: Wie gehorcht Ihr Hund? Wie geht Ihr Hund an der Leine? Fordert er Streicheln,Spielen,Futter ein? Kann er ohne Leine laufen? Hat er immer Futter/Spielzeug zur Verfügung? Springt er ohne Erlaubnis auf Sofa/Bett?

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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babsi63 | Fragesteller/in
schrieb am 03.12.2014
Guten Tag Frau Mayer, danke für die Rückantwort.
Der Hund gehorcht nicht besonders gut. Immer nach mehrmaliger Aufforderung z.B. "auf deinen Platz" An der Leine zieht er gern. Wenn ich die Leine sehr kurz nehme funktioniert es besser aber er vergisst es nach 10 m wieder nicht zu zerren. Wir üben immer wieder. Streicheleinheiten bekommt er natürlich täglich meistens abends auf dem Sofa. Da darf er allein drauf, ins Bett nicht. Am Tage in der Woche von Mo-Fr ist er bis 15 Uhr allein im Haus. Sein Futter bekommt er morgens um 7 und abends um 18 Uhr. Da er sehr dünn war und sich überhaupt nicht für Fressen interessierte bin ich froh, das er jetzt diese Nahrung nimmt. (erst ab der vorübergehenden Kastration mit Chip im Juli) Am Tage steht kein Essen bereit. Bekommt aber meist auch ein kleines Leckerlis in der Küche ab beim Kochen oder Wurstbrot belegen. Er bettelt aber nicht aufdringlich. Er beobachtet stets in der Küche. Auf der Hundewiese darf er ohne Leine laufen, das haben wir ihm als Welpen so beigebracht, funktioniert gut. Kommt auch zurück. Das Spielzeug liegt in der Kiste, die nur abends offen ist. Dann kommt er stets mit dem Ball, gibt ihn aber nicht freiwillig ab. Ganz schlimm ist es auch wenn Besuch kommt, er kann sich nicht beruhigen, ist nur am bellen. Meistens kann man sich nicht begrüßen, daher muss er immer erst allein in ein Zimmer und warten. Dort bellt er weiter. Darf er dann raus, ist er erst recht aufgebracht und kann sich nicht beruhigen. Das ist sehr belastend für alle Zweibeiner.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 03.12.2014
Hallo,
wenn Ihr Hund nicht sofort gehorcht, fordern Sie Ihn nicht mehr mehmals auf, sondern handeln Sie beim ersten Mal. Wenn Sie ihn an seinen Platz schicken, nehmen Sie ihn am Halsband, oder besser noch an einer Hausleine, und bringen ihn ohne weiteren Kommentar an seinen Platz. Dann entscheiden Sie und nicht er, wann er dorthin zu gehen hat.
Wenn er an der Leine zerrt, nehmen Sie sie nicht mehr kurz sondern lassen sie im Gegenteil lang. Sobald er versucht, Sie zu überholen, wechseln Sie ohne Kommentar die Richtung. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund irgendwohin ziehen, er hat sonst jedesmal ein Erfolgserlebins und wird natürlich weiter ziehen.
Natürlich sollen Sie Ihren Hund streicheln, auch abends auf dem Sofa. Nur sollte er erst nach Ihrer Erlaubnis aufs Sofa und er sollte nie gestreichelt werden, wenn er Sie dazu auffordert. Sie bestimmen, nicht er.
Lassen Sie ihn nicht seinen Ball aus der Kiste nehmen, Sie nehmen ihn raus, spielen und beenden das Spiel auch. Wenn er den Ball nicht hergeben will, halten Sie ihn am Halsband fest und nehmen den Ball in die Hand, ohne zu ziehen, bis er ihn loslässt. NIE Zerrspiele machen, der Beutetrieb, der ja bei Ihrem Hund sehr groß ist, wird dadurch noch größer.
Üben Sie mit ihm, auf Kommando an seinen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie ihm wieder erlauben, aufzustehen. Das können Sie dann auch machen, wenn Besuch kommt.
Um das ganze nochmal kurz zusammenzufassen: ALLE Aktionen gehen von Ihnen aus und werden von Ihnen beendet. Wenn Sie etwas von Ihrem Hund verlangen, setzen Sie es durch. Achten Sie darauf, nicht zu viel zu reden, mehr zu handeln. Hunde regen sich oft auf, wenn man zuviel mit Ihnen redet, sie verstehen es einfach nicht und sind überfordert.
Seien Sie einfach sturer als Ihr Hund. Wenn Sie aufgeben, haben Sie verloren und er nimmt Sie nicht ernst.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
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