Hallo,
wenn der Auslöser für Ihren Hund die Passanten sind, würde es als Managementmaßnahme evtl. auch helfen, einen Sichtschutz zu errichten. Manchmal reichen diese einfachen Werkzeuge, ohne gleich viel üben zu müssen.
Ansonsten:
Haben Sie einen guten Rückruf? Ein gut trainierter Rückruf unterbricht nämlich dieses Verhalten und zeigt uns, wie gefestigt der Rückruf wirklich ist. Falls dies nicht der Fall ist, brauchen Sie andere Lösungsansätze.
Es wird nicht helfen, den Hund durch "Aus" o.ä. zu unterbrechen; Es kann sogar das Bellen verstärken, wenn Ihr Hund es mit „Prima, Frauchen bellt mit!“ interpretiert.
Sie müssen auf jeden Fall zum Hund hin und schauen, wie Sie ihn so schnell wie möglich unterbrechen können. Probieren Sie, ihn anzusprechen, ihn umzuorientieren und versuchen Sie, ob er Ihnen ins Haus folgen kann.
Klappt das nicht, brauchen Sie ein Markersignal (Lobwort oder Clicker) und gute Leckerchen.
Sie bleiben draußen in der Nähe Ihres Hundes und unterbrechen ihn mit Click und Leckerchen jedes Mal so früh wie möglich, wenn er zum Bellen ansetzt. Bellt er schon ausdauernder, unterbrechen Sie ihn, wenn er mit dem Gebell aussetzt (dazu zählt auch Luft holen). Jedes Mal clicken Sie und geben Sie ihm ein Leckerchen. Zunächst aus der Hand. Später können Sie die Leckerchen auch werfen oder rollen, so dass er nach ihnen schauen/suchen muss. Sobald er für Sie wieder ansprechbar ist, nehmen Sie ihn freundlich mit ins Haus. Da können Sie ihm dann etwas zum Kauen oder einen Kong geben oder ihm ein Spiel anbieten. Bis es wieder ruhig ist hinterm Zaun (die Passanten also weg sind), bleibt der Hund im Haus. So entsteht innerhalb kurzer Zeit ein Automatismus: Statt ins Bellkonzert mit einzufallen, bellt Ihr Hund einmal kurz und wendet sich dann zu Ihnen, weil er eine Belohnung erwartet. Zusätzlich können Sie Ihren Hund mit einem konditionierten Entspannungssignal unterstützen. Wenn Sie neben Ihrem bellenden Hund stehen, geben Sie das Entspannungssignal. Wenn er dann kurz aufhört zu bellen, sprechen Sie ihn an und nehmen ihn mit ins Haus.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie es damit nicht allein in den Griff bekommen, suchen Sie sich am besten einen guten Trainer vor Ort, der mit Ihnen die notwendigen Werkzeuge erarbeitet. Ein Trainer schaut genau nach der Motivation Ihres Hundes und erarbeitet mit Ihnen gemeinsam den dazu passenden Ansatz.
Sie finden unter https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche oder http://www.hundeschulen.de/menschen-mit-hund/hundeschule-finden/hundeschulen-verzeichnis.html Hundetrainer und/oder Verhaltensberater in Ihrer Nähe, die Sie dabei unterstützen können.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Viele Grüße von den Ostseepfoten.
(inspiriert von hey-fiffi.com)