Buddy –.
schrieb am 05.02.2020
Hallo Anton,
vielen Dank für Ihre Frage. Gibt es eine Vorgeschichte? Wie alt ist er? Und würden Sie seine Körpersprache in der akuten Situation als aggressiv beschreiben oder meinen Sie, er möchte spielen?
Wie Sie sehen, benötige ich noch einige Details, um eine fundierte Antwort zu geben.
Sie können mir die noch fehlenden Infos gerne hier zukommen lassen.
Vorab kann ich allgemein sagen, dass sich die Stimmung vom anderen Ende der Leine an den Hund überträgt. Sind Sie angespannt, ist es auch der Hund. Sind sie nervös, so kann Ihr Hund daraus schließen, dass er Sie nun vor der »Gefahr« beschützen muss.
Gewicht und Masse sind relativ. Es gibt ergonomische Brustgeschirre, z.B. von Dog's Creek oder Ruffwear, die einen Brustring haben. Damit vermindert sich die Zugkraft des Hundes um 30%. Und der Hund muss sie Ihnen automaitsch zuwenden, sobald Zug darauf kommt bzw. Sie stehenbleiben.
Auch empfielt sich ein Leinenführigkeitstraining, dass körpersprachlich orientiert ist. Folgende Tips sind oft hilfreich:
a) Die Situation vor dem Hund erkennen
b) An einem alternativen Verhalten arbeiten (z.B. Absitzen und Sie anschauen, Fuß gehen,...) Am besten mit Leckerli zur Unterstützung. Was mag der Hund gerne? Ein Lieblingsspielzeug zur richtigen Zeit gezückt und damit abgelenkt ist auch eine Option.
c) Ein ganzheitliches Leinenführigkeitstraining. Hierbei halten Sie die Leine mittig an Ihrem Körper mit beiden Händen. Sobald die Leine sich minimal spannt laden sie Ihren Hund mit einem Signal und körpersprachlich ein, die Richtung zu wechseln. Sobald er Ihnen folgt, loben Sie ihn ruhig, gerne auch mit einem Leckerchen. Dann wenden Sie und gehen wieder in die ursprüngliche Richtung.
Das erfordert einige Übung aber mit der Zeit erlernt Ihr Hund das neue Verhalten.
Was bei auch super hilft ist, die Leine z.B. mit der rechten Hand am Körper zu halten und mit der Linken den Hund (mit Leckerli-Unterstützung) zu führen. Der Hund soll an dem Leckerli lecken während Sie zusammen gehen. Wenn er schön locker an der Leine geht, bekommt er es. Am besten, Sie nehmen mehrer Leckerlis in die Hand. Sollte der Hund auf Ihrer rechten Seite gehen, dann wechseln auch die Leinen- und die Führhand (mit dem Leckeri) die Seite.
Mit der richtigen Körperarbeit, dem mentalen Training und dem richtigen Geschirr relativiert sich die Energie/Masse des Hundes, während Sie energetisch Masse und Kraft generieren.
Gerne können Sie sich hierfür auch einen Hundetrainer zur Unterstützung holen. Gerade für festgefahrene Situationen oder wenn »Aggression« ein Thema ist.
WICHTIG: Reflektieren sie Ihre Gefühle und Stimmungen. Denke Sie an das Leineziehen »Der Hund soll NICHT ziehen oder bellen« - Damit denken Sie an das Ziehen & Bellen.
Besser, Sie ersetzen den Gedanken durch: »Mein Hund geht locker an der Leine und orientiert sich an mir, alles andere ist egal.« Damit haben Sie ein anderes Gefühl und richten Ihre Gedanken auf das, wie Sie es haben möchten.
Aber, wie gesagt, um Ihnen spezifisch helfen zu können, benötige ich mehr Informationen.
Vielleicht hat Ihnen das auch schon etwas weitergeholfen.
Viele Grüße,
Cian Lösch