Warum bellt mein Hund grundlos Personen an?

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Menschen
Angelo schrieb am 29.12.2020
Hallo,

ich wollte mich hier mal melden, da das Bellen meines Hundes ein Ausmaß angenommen hat, was nicht mehr ertragbar ist. Mein Hund ist ein Jack-Russel-Mix, der 9 Monate alt ist. Er bellt z.B. nachts, wenn Leute im Flur auf die Arbeit gehen oder z.B. war ich gerade eben draußen Gassi mit ihm und dann kommt uns ein Nachbarn entgegen, der noch weit weg ist und was passiert sie bellt ihn an - und das ohne Grund. Oder 2 Minuten später bellt sie ein kleines Kind an, was dann auch Angst bekommt und die Straßenseite wechselt. Mein Hund bellt nicht immer Leute an oder auch nicht immer nachts. Es gab mal Zeiten, wo er 4 Tage lang nachts nicht gebellt hat. Zuhause ist er ein lieber, süßer Hund und tut keinem was nur wenn wir raus gehen ist er auf einmal ein anderen Hund. Übrigens was noch zu sagen es mein Hund ist ein Weibchen. Bitte helft mir bevor es zu spät ist ihr das abzugewöhnen ...
1 Antwort
Guten Abend,
Hunde tun nie etwas ohne Grund. Ihr Hund versucht alles weg zu bellen, weil er sich von Ihnen nicht beschützt fühlt. Haben Sie eine Auszieh-Leine? Ist Ihr Hund weit vor Ihren Füßen?
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen. Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, gehen Sie in die andere Richtung, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de. Hier die Übung mit der Klapperdose gegen das Bellen,
viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt
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