Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Menschen
FFF2020 schrieb am 20.06.2022
Hallo liebes Hundetrainer-Team,
unser 18 Monate alter Kromfohrländer (unkastriert mit phasenweise recht anstrengenden Pubertäts-Erscheinungen :-() hat sich seit dem Welpenalter gut bei uns eingelebt. Er scheint auch ein Fan klarer Strukturen und vorhersehbarer Abläufe zu sein, was zu unserem Tagesablauf als Familie mit Schulkindern aber ganz gut passt.
Rassetypisch ist er manchmal recht aufgeregt und agil und hat immer schon mal an unseren Beinen gerammelt, wenn er aufgeregt oder verunsichert war. So deuten wir es zumindest, dass es uns als Übersprungsverhalten vorkommt anhand der Situationen in denen es auftritt. Richtig abstellen konnten wir dieses lästige Verhalten bisher leider nicht. Nun tritt es aber seit ca. 1 Woche wieder vermehrt auf in völlig seltsamen Situationen.
Beispiel 1: Hund uns ich sind im Garten, nachdem er ausgiebig am Vormittag geruht hat. Da ich Zeit habe, mache ich ihm ein Spielangebot. Ich hole ein Dummy um ein Suchspiel mit ihm zu machen, das er bisher immer gerne gemacht hat. Ich rufe ihn zu mir, bringe ihn ins Sitz/Bleib, damit ich verstecken kann. Hat sonst immer gut geklappt. Nun rennt er mir hinterher und hängt mir rammelnd am Bein. Fast so als wolle er sagen, er hätte keine Lust auf das Spiel. Schiebe ich ihn kommentarlos und ruhig runter vom Bein, wird er grantig und knurrig und springt mich unfreundlich an und schnappt manchmal in die Kleidung. Er wirkt völlig überfordert. Wenn er sich beruhig hat, starte ich einen neuen Spielversuch, damit wir wenigstens positiv abschließen. Das geht dann oft. Das hatte ich jetzt schon an mehreren Tagen hintereinander, mal vormittags, mal nachmittags...
Situation 2: Mein Mann hat die übliche Abendrunde gemacht, bei der unserem Hund mal wieder eine verführerische Spur in die Nase gekommen ist. Der Hund ist hinterher zu Hause etwas ruhelos (normalerweise döst und schläft er nach der Abendrunde überwiegend, gerne auch bei uns auf der Couch, wenn wir ihn lassen), wechselt häufig seine Liegeplätze, schaut uns immer bittend an, winselt ein bisschen, schaut immer raus. Er ist aber in keinem Fall uns gegenüber aufdringlich. Fast so als wollte er nochmal raus, um die Spur wieder aufzunehmen. Wir ignorieren das dann einfach, da ja alle abendlichen Grundbedürfnisse erfüllt sind (Futter, Spaziergang). Als mein Mann dem Hund dann später am Abend das Halsband abmacht (machen wir immer kurz bevor wir hoch schlafen gehen (der Hund schläft unten im Wohnzimmer), rammelt unser Hund meinen Mann knurrend an lässt sich auch hier nicht ruhig "abpflücken". Es war fast so, als hätte er jetzt realisiert, dass es heute definitiv nicht mehr nach draußen geht. Er schien darüber völlig konsterniert, es hatte fast den Anschein einer Maßregelung. Wir haben ihm dann eine kleine Auszeit im Flur gegeben. Danach ging es wieder.
Wie bekommt man dieses teils aggressive Aufreiten abgestellt oder zumindest so eingedämmt, dass er sich ruhig an runterschieben lässt und nicht direkt grantig wird? Warum überfordern ihn manche bekannte Dinge (z.B. Dummy suchen) plötzlich, auch wenn ich schon die leichtere Spielvariante wähle (wir hatten auch schon mal mit zwei Dummys gespielt, aber aufgrund von Stresssynptomen habe ich dann wieder einen Gang zurück geschaltet).
Er schafft auch nur sehr kurz Such- und Trainingseinheiten mit Kopfarbeit. Nach ca. 3-4 (5 Minuten) Durchgängen zeigt er schon Stresssymptome, wie hecheln, Stöckchen beißen, Unkonzentriertheit, etc.
Liegt das auch an der Pubertät oder könnt es gesundheitliche Ursachen (Schilddrüse?!) geben?
Wieviel Kopfarbeit/Training von Kommandos oder Tricks wäre denn in dem Alter angemessen pro Tag? Er macht am Tag schon mehrfach Spielaufforderungen, die wir weitestgehend ignorieren, da wir ja zum Spiel einladen. Meist legt er sich dann hin, wenn keiner darauf eingeht. Daraus schließe ich dass 2 kurze Einheiten wohl eher zu wenig sind. Andererseits will und kann ich auch nicht ständig Programm bieten. Der Hund spielt auch gerne Ball- und Apportierspiele, aber die mache ich nur dosiert, damit er nicht so überdreht. Zudem merkt man, wenn er am Tag keine Kopfarbeit hatte, dann kommt er auf interessante Gedanken ;-). Daher ist die Kopfarbeit (Suchspiele/Training/Tricks) immer meine erste Wahl, wenn ich Beschäftigung anbiete. Zum Abschluss darf dann auch noch mit mir getobt oder gezergelt werden, was er auch sehr gerne macht.
Es war jetzt etwas lang, aber vielleicht hilft die Fülle der Information für eine Ferndiagnose :-) Vielen Dank schon mal!
unser 18 Monate alter Kromfohrländer (unkastriert mit phasenweise recht anstrengenden Pubertäts-Erscheinungen :-() hat sich seit dem Welpenalter gut bei uns eingelebt. Er scheint auch ein Fan klarer Strukturen und vorhersehbarer Abläufe zu sein, was zu unserem Tagesablauf als Familie mit Schulkindern aber ganz gut passt.
Rassetypisch ist er manchmal recht aufgeregt und agil und hat immer schon mal an unseren Beinen gerammelt, wenn er aufgeregt oder verunsichert war. So deuten wir es zumindest, dass es uns als Übersprungsverhalten vorkommt anhand der Situationen in denen es auftritt. Richtig abstellen konnten wir dieses lästige Verhalten bisher leider nicht. Nun tritt es aber seit ca. 1 Woche wieder vermehrt auf in völlig seltsamen Situationen.
Beispiel 1: Hund uns ich sind im Garten, nachdem er ausgiebig am Vormittag geruht hat. Da ich Zeit habe, mache ich ihm ein Spielangebot. Ich hole ein Dummy um ein Suchspiel mit ihm zu machen, das er bisher immer gerne gemacht hat. Ich rufe ihn zu mir, bringe ihn ins Sitz/Bleib, damit ich verstecken kann. Hat sonst immer gut geklappt. Nun rennt er mir hinterher und hängt mir rammelnd am Bein. Fast so als wolle er sagen, er hätte keine Lust auf das Spiel. Schiebe ich ihn kommentarlos und ruhig runter vom Bein, wird er grantig und knurrig und springt mich unfreundlich an und schnappt manchmal in die Kleidung. Er wirkt völlig überfordert. Wenn er sich beruhig hat, starte ich einen neuen Spielversuch, damit wir wenigstens positiv abschließen. Das geht dann oft. Das hatte ich jetzt schon an mehreren Tagen hintereinander, mal vormittags, mal nachmittags...
Situation 2: Mein Mann hat die übliche Abendrunde gemacht, bei der unserem Hund mal wieder eine verführerische Spur in die Nase gekommen ist. Der Hund ist hinterher zu Hause etwas ruhelos (normalerweise döst und schläft er nach der Abendrunde überwiegend, gerne auch bei uns auf der Couch, wenn wir ihn lassen), wechselt häufig seine Liegeplätze, schaut uns immer bittend an, winselt ein bisschen, schaut immer raus. Er ist aber in keinem Fall uns gegenüber aufdringlich. Fast so als wollte er nochmal raus, um die Spur wieder aufzunehmen. Wir ignorieren das dann einfach, da ja alle abendlichen Grundbedürfnisse erfüllt sind (Futter, Spaziergang). Als mein Mann dem Hund dann später am Abend das Halsband abmacht (machen wir immer kurz bevor wir hoch schlafen gehen (der Hund schläft unten im Wohnzimmer), rammelt unser Hund meinen Mann knurrend an lässt sich auch hier nicht ruhig "abpflücken". Es war fast so, als hätte er jetzt realisiert, dass es heute definitiv nicht mehr nach draußen geht. Er schien darüber völlig konsterniert, es hatte fast den Anschein einer Maßregelung. Wir haben ihm dann eine kleine Auszeit im Flur gegeben. Danach ging es wieder.
Wie bekommt man dieses teils aggressive Aufreiten abgestellt oder zumindest so eingedämmt, dass er sich ruhig an runterschieben lässt und nicht direkt grantig wird? Warum überfordern ihn manche bekannte Dinge (z.B. Dummy suchen) plötzlich, auch wenn ich schon die leichtere Spielvariante wähle (wir hatten auch schon mal mit zwei Dummys gespielt, aber aufgrund von Stresssynptomen habe ich dann wieder einen Gang zurück geschaltet).
Er schafft auch nur sehr kurz Such- und Trainingseinheiten mit Kopfarbeit. Nach ca. 3-4 (5 Minuten) Durchgängen zeigt er schon Stresssymptome, wie hecheln, Stöckchen beißen, Unkonzentriertheit, etc.
Liegt das auch an der Pubertät oder könnt es gesundheitliche Ursachen (Schilddrüse?!) geben?
Wieviel Kopfarbeit/Training von Kommandos oder Tricks wäre denn in dem Alter angemessen pro Tag? Er macht am Tag schon mehrfach Spielaufforderungen, die wir weitestgehend ignorieren, da wir ja zum Spiel einladen. Meist legt er sich dann hin, wenn keiner darauf eingeht. Daraus schließe ich dass 2 kurze Einheiten wohl eher zu wenig sind. Andererseits will und kann ich auch nicht ständig Programm bieten. Der Hund spielt auch gerne Ball- und Apportierspiele, aber die mache ich nur dosiert, damit er nicht so überdreht. Zudem merkt man, wenn er am Tag keine Kopfarbeit hatte, dann kommt er auf interessante Gedanken ;-). Daher ist die Kopfarbeit (Suchspiele/Training/Tricks) immer meine erste Wahl, wenn ich Beschäftigung anbiete. Zum Abschluss darf dann auch noch mit mir getobt oder gezergelt werden, was er auch sehr gerne macht.
Es war jetzt etwas lang, aber vielleicht hilft die Fülle der Information für eine Ferndiagnose :-) Vielen Dank schon mal!