Wie bekomme ich einen Hund dazu, mir beim Freilauf zu folgen?

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Menschen
EmJo M. schrieb am 24.03.2019
Also, ich fange mal so an. Ich habe meine Hündin Emma vor knapp drei Jahren aus dem Tierheim geholt. Sie ist super lieb, hat mich/uns (Familie) noch nie angeknurrt geschweige denn gebisssen. Mein Problem ist dass sie meistens höllische Angst hat, wenn Fremde zu Besuch sind. Sie zieht ihrn Schwanz ein, legt sich in ihr Körbchen und zittert. Wir mussten unseren anderen Rüden Sid vor 2 Wochen aus Privaten Gründen leider einschläfern. Emma hat sich immer an ihm orientiert und auch dass ist jetzt nicht mehr möglich. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wenn Emma und ich spazieren gehen, hat Emma oft Angst (sie zieht den Schwanz ein, zittert) , und ich habe das Gefühl, dass sie sich bei MIR nicht sicher fühlt. Obwohl ich ihr die Sachen wie Sitz, Platz u.s.w beigebracht habe. An der Leine hört sie trotz großer Angst aufs Wort. Wenn ich sie aber von der Leine abmache, dreht sie sich um, und rennt im vollsprint heim.(Sie rennt wirklich immer nach Hause zu meiner Mutter.) Ich kann rufen wie ich will, sie mit Leckerlis locken, mich hinknien, alles. Sie kommt nicht zurück. Wenn meine Mutter aber beim Spaziergang dabei ist, ist Emma selbst Bewusstheit in Person. Sie hat die ganze Zeit den Schwanz oben, schnüffelt wo sie nur kann, und ich kann sie auch frei laufen lassen. Problem ist dort nur, wenn ich sie rufe, rennt sie zu meiner Mutter. Und ich verbringe deutlich mehr Zeit mit Emma als meine Mutter. Ich habe das Gefühl, dass meine Mutter für Emma wie eine Absicherung ist. Ich würde gerne diese ,,Absicherung” sein. Ich würde fast alles darum geben, das ich Emma frei laufen und zurück rufen kann. Emma soll sich auf mich so fixieren, wie sie sich auf meine Mutter fixiert.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.03.2019
Hallo,
locken, hinknien, rufen, all das vermittelt keinem Hund Sicherheit. Gerade ein ängstlicher Hund braucht eine ruhige, konsequente und souveräne Führung.
Auch, wenn ein Hund erfolgreich Ressourcen wie Futter, spielen, Streicheleinheiten u.s.w. einfordert, hat er das Gefühl, seinen Menschen trainieren zu können, aber nicht, dass sein Mensch ihn beschützen kann.
Das sichere Heranrufen üben Sie am besten mit einer Schleppleine (bei einem großen Hund 5m, bei einem kleinen 10m oder mehr), die Sie am Geschirr oder Halsband befestigen.
Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und die Hündin, wenn sie nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt sie ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn sie kommt, ohne dass Sie ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass sie frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie die Hündin aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihr nicht hinterher oder locken sie sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.
Auch, wenn Sie und die Hündin laufen, drehen Sie ihm immer den Rücken zu und gehen los. SIE soll Ihnen folgen, nicht umgekehrt. Dann führen nämlich Sie, nicht die Hündin und sie kann sich auf Sie verlassen.
SIE agieren, der Hund reagiert.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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