Jagdhund und Nachbars Katzen

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Tiere

Uwe A. schrieb am 06.02.2019

Hallo,
vor einigen Monaten haben sich unsere Nachbar zwei kleine Katzen zugelegt die auch regelmässig unseren Garten besuchen.
Unsere 4 jährige deutsche Bracke (jagdlich geführt) ist seit dem dauern unter Strom. Sie lauert den ganzen Tag darauf irgendwo eine Katze zu entdecken und dann gibt es kein halten mehr. Sie hängt bellend (aggressiv) an der Scheibe. In diesem Fall hilft auch kein Stopp Kommando mehr. Das Verhalten wird immer schlimmer und ist für meine Familie und mich unerträglich.
Seit sie dadurch quasi dauernd auf Jagd ist, reagiert sich auch auf alles anderes was sich um unser Haus bewegt mit bellen und Aufregung.

Was macht man in so einem Fall. Der Jagdtrieb ist hier ja sicher rassebedingt und auch gewollt. Kann man unseren Hund an die Katzen der Nachbar gewöhnen?

Viele Grüsse
Uwe

deutsche Bracke, weiblich, 1-8 Jahre, nicht kastriert

1 Antwort

Claudia Rieker | Hundetrainer/in

schrieb am 06.02.2019

Hallo Uwe,
ich denke, hier kommen zwei Dinge zusammen. 1. der Jagdtrieb des Hundes und 2. dass die Katzen in Ihrem Garten sind (Territorialverhalten).
Meine erste Empfehlung wäre: Sicht versperren. Dann sieht er die Auslöser nicht mehr und wird evtl. ruhiger. Hier kann man z.B. Milchglasfolien verwenden oder dem Hund die Möglichkeit nehmen, aus dem Fenster zu schauen, indem man diese "Aussichtsplätze" unzugänglich macht.
Man kann daran arbeiten, dass der Hund sich dran gewöhnt und es okay ist, dass er die Katzen sieht. Hierzu ist aber sehr wichtig, dass er die Katzen nur sieht, wenn Sie dabei sind.
Z.B. haben Sie ein Fenster in den Garten und das ist normalerweise in irgendeiner Art undurchsichtig für den Hund gemacht. Sie nehmen Ihren Hund, nehmen sich viele extrem leckere Leckerchen und warten, bis eine Katze auftaucht. Sobald der Hund die Katze sieht, füttern Sie. Hier ist Timing sehr wichtig. Da man belohnen muss, bevor der Hund bellt. Am Besten arbeitet man hier mit Markertraining.
Zusätzlich sollten Sie noch gezielt Entspannungstraining mit Ihrem Hund machen. Viele Trainer bieten dazu Workshops an. Das hilft dem Hund, den Stresspegel generell mal runter zu fahren.
Viele Grüße
Claudia Rieker
www.hs-schnueffelnase.de

War diese Antwort hilfreich?