unkontrolliertes Bellen bei Katzen/Hunden

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Tiere
tuefteloma schrieb am 23.07.2014
hallo, wir haben zwei Hunde einen 2jährigen Jack-Russel-Rüden Mischling und eine 14monatige Slowakische Kuvaczhündin (kastriert). Die Hündin ist seit Anfang Mai 2014 bei uns und hat sich sehr gut eingelebt. Unser Problem besteht darin, dass beide fast immer völlig ausrasten, sobald uns andere Hunde begegnen, solange sie angeleint sind. Ablenken durch beruhigende Ansprache oder Leckerlie funktioniert nicht. Schimpfen ebenfalls nicht. Können sie frei laufen sind beide sehr verträglich und möchten spielen. Hat der andere Hund keine Lust zum spielen kann (nicht immer) es passieren, dass sie bei der Trennung hinterher bellen. Ein absolutes rotes Tuch sind auch am Fahrrad laufende Hunde, Radfahrer ohne Hunde interessieren nicht, Ebensowenig Jogger, Nordic-Walker, Kinderwagen oder sonst etwas. Wäre das lästige Bellen nicht, wären sie fast perfekt. Vielen Dank A. S.
7 Antworten
Hallo,
normalerweise ist das eine Einzelstunde bei mir, die sich nur mit unserer Körpersprache beschäftigt, weil hier das Problem liegt. Man muss es fühlen sehen und erkennen, es zu beschreiben, ist fast unmöglich, weil das Erkennen der eigenen Verhaltensweise sich sofort auf den Hund spiegelt – und dann hat er weder Grund aggressiv zu sein, noch zu ziehen.

Bei mir gibt es viele Möglichkeiten der Hundebegegnung: Am Rand stehen und mit einem Leckerchen ablenken, aber das ist nur der allererste Schritt. Dann kommt das L für immer weg. „Vorbeikeksen“ ist bei mir streng verboten.
Dann gibt es den Handwechsel und den Richtungswechsel – alle haben den Sinn,
den Hund aktiv zu führen, um ihm alle Entscheidungen an der Leine abzunehmen. Auf jeden Fall ist immer und ohne 'Ausnahme mein Körper dazwischen, wenn ich an einem Hund, Radfahrer, Kinderwagen u.v.m. vorbeigehe.Auch bei anderen Ereignissen wird das geübt, weil der Hund nicht unterscheiden kann -ich darf - ich darf nicht. Wir müssen führen - anleiten und den Hund schulen.

Der Richtungswechsel hat den Sinn den Blickkontakt zu unterbrechen und den Hund wieder auf mich aufmerksam zu machen.
Leider kann ich das Anti-Zieh-Training nicht in Worte fassen: Der Hund kommt nicht mehr vor meine Füße, mein Arm geht nicht mehr nach vorne – Leinenruck verboten. Aber, da es alles Körpersprache, besser – erziehung ist, muss ich es sehen können.

Sehr vieles können Sie aus meinen Büchern erfahren, besonders das zweite beschäftigt sich mit dem Außenverhältnis. Es ist reich bebildert und Begegnungen aller Art werden erklärt.
Herzliche Grüße
Inge Büttner-Vogt

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tuefteloma | Fragesteller/in
schrieb am 28.07.2014
Guten Tag, Frau Büttner-Vogt,
vielen Dank für Ihre Antwort, die mir bestätigt, was ich eigentlich schon wußte. Wenn ich ihre Ratschläge umsetzen könnte, gäbe es wohl kein Problem, es sei denn ich würde einzeln mit den Hunden gehen. Bei zweimal 300%ige Powerkraft (so ruhig wie auf dem Foto sind die Beiden nur nach einem ausgiebigen Auslauf) ist es allerdings nicht so einfach einen Blickkontakt zu anderen Hunden zu vermeiden. Auf jeden Fall werde ich jedoch noch bewußter versuchen die von Ihnen beschriebenen Möglichkeiten einzusetzen und an meinem Verhalten arbeiten. Falls es Sie interessiert schicke ich Ihnen gerne einmal einen Link eines Videos, der ein wenig das Temperament der Beiden zeigt.
Herzliche Grüsse

A. S.
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Hallo,
ja, klar interessiert es mich! Ich lerne gern dazu und wenn ich etwas sehe,
kann ich vielleicht noch etwas anderes vorschlagen,
nur zu!
Inge Büttner-Vogt
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tuefteloma | Fragesteller/in
schrieb am 29.07.2014
hallo Frau Büttner-Vogt,

hier mal ein paar Links:

https://www.youtube.com/watch?v=U0BHA3cv2Hg

https://www.youtube.com/watch?v=gQLVM1f8sVY

https://www.youtube.com/watch?v=YI1JKcmbCqw

dieses Temperament ist Standard und ich weiß beim besten Willen nicht wie ich beide zusammen ablenken bzw. Sichtwechsel vornehmen kann.
Am schlimmsten ist die Situation wenn ich sie kurz an der Leine halte, muss aber teilweise aufgrund der Verkehrssituation sein.

Vielleicht fällt Ihnen ja eine Lösung dazu ein, die auch durchführbar ist.

Vielen Dank A. S.
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Hallo,
ich habe auf den Videos zwei Hunde gesehen, die sich selbst genug sind. Sie toben miteinander, niemand ruft sie ab, ein Mensch steht dabei, sie beachten ihn überhaupt nicht. Sie sind allein im Hof, spielen im Wald – sie treffen ihre eigenen Entscheidungen.
Ich bleibe bei meinem Rat:
Allein üben, Vertrauen gewinnen, Nähe erzeugen, Toben kontrollieren, gemeinsames (mit Ihnen!) Spiel fördern, geistiges Training und Schutz hinauf, Toben herunter schalten.Je mehr Blickkontakte Sie gewinnen können, desto besser.
Je mehr die Hunde toben, desto mehr Adrenalin produzieren sie, je mehr Sie geistig trainieren, je ruhiger werden sie - aber das ist echt üben.
Bitte verzichten Sie auf eine Vergabe von Sternen.

Viel Erfolg und viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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tuefteloma | Fragesteller/in
schrieb am 03.08.2014
hallo Frau Büttner-Vogt,

vielen Dank für ihre Ratschläge, einige davon werde ich sicherlich nutzen.Ihrem Wunsche entsprechend verzichte ich auf die Vergabe der Sterne, bisher habe ich keine abgegeben, da ich den Ausgang der Thematik abwarten wollte. Jetzt werde ich es natürlich unterlassen.

Herzliche Grüsse

Agnes Schmitt
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Hallo Frau Schmitt,
spielen Sie auf dem täglichen Spaziergang aus meinen Büchern - sie sind für Hunde wie Ihre geschrieben,
danke und herzliche Grüße
Inge Büttner-Vogt
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