Was tun, wenn Hund Jagdverhalten zeigt?

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Tiere
sophiabtnr schrieb am 15.03.2021
Hallo ihr lieben :)

Mein Hund ist eine Continental Bulldogge und nun 7 Monate alt. Er ist super verschmust, kann an der Leine andere Hunde ignorieren, sie nett begrüßen etc. Das stellt kein Problem dar.

Wenn er aber ohne Leine ist, stürmt er auf manche Hunde (vor allem kleinere als er) zu und reagiert auf nichts anderes. Rufen etc. hilft dann nicht, ich muss dann regelrecht hinterher und ihn wortwörtlich aufhalten.

Beim Spielen ist er auch immer sehr „forsch“, heißt er will auch weiterspielen, selbst wenn Artgenossen ihm signalisieren, dass sie keine Lust haben.

Ist das Provokation? Wie bekommt man das in den Griff?

Bei großen Hunden funktioniert das Spielen wunderbar, als hätte er da mehr „Respekt“. Oftmals, wenn wir im Wald sind, ist er auch richtig angespannt und nimmt mich nicht mehr wahr. Das meistens wenn er irgendetwas riecht (Pferde, Rehe etc.) - ich trainiere fleißig mit ihm bei Fuß zu laufen und das funktioniert auch soweit ganz gut. Dennoch beunruhigt mich dieses Jagdverhalten und ich weiß nicht wie ich das kontrollieren soll/kann.

Bis zum 5. Monat haben wir ihn auch problemlos ohne Leine herumlaufen lassen können, auch im Hundeauslaufgebiet. Das traue ich mir aktuell nicht mehr zu, da er bei einem sehr kleinen Hund angefangen hat ihn mit der Schnauze anzustupsen und ihn zu behandeln wie ein Spielzeug. Wenn er eine Sekunde länger unbeobachtet geblieben wäre, hätte er den anderen Hund wahrscheinlich „gepackt“. Als ich ihn aus der Situation geholt habe, war er danach total aufgeregt.

So verhält er sich eigentlich nur bei Enten oder Katzen.

Was hat es damit auf sich? Ich danke vorab für die Auskunft! :)
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.03.2021
Hallo,
das, was Sie beschreiben, ist weniger Jagdtrieb als Ungehorsam.
Wenn Sie schreiben, er ist super verschmust gehe ich davon aus, dass er Streicheleinheiten einfordert. Damit fängt es schon an, dass er Entscheidungen trifft und Sie trainiert. Alles sollte aber von IHNEN ausgehen. SIE bestimmen und SIE treffen die Entscheidungen wann gespielt, gestreichelt, gefüttert wird.
Fangen Sie also damit an. Wenn er gestreichelt werden will ignorieren Sie es. Schauen Sie kommentarlos weg. Sie können so oft mit ihm schmusen, wie Sie wollen. Aber eben, wie SIE wollen.
Da Sie ja wissen, das er beim Spielen forsch ist, sollten Sie auch hier die Entscheidung treffen, wann er mit wem spielen darf und ihn nur noch mit Schleppleine laufen lassen. Dadurch können Sie ihn besser kontrollieren und müssen ihm nicht hinterher laufen was er auch als Punkt für sich verbucht.
Damit er sich draußen mehr auf Sie konzentriert sollten Sie, gerade weil er so auf Gerüche und Spuren steht, ihm Aufgaben stellen. ihn dazu bringen, mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Lassen Sie ihn einen Futterdummy suchen, Leckerchen oder sein Spielzeug. Er wird dann merken, dass das viel Spaß macht und er wird Sie dann auch wieder wahr nehmen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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