Wie Jagdkontrolle trainieren ohne Schleppleine?

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Tiere
ML1 schrieb am 24.02.2023
Leider zeigt mein Hund drei Jahre alter Hund seit rund drei Monaten von mir nicht zu kontrollierendes Jagdverhalten, weil wir einmal drei Rehe gesehen haben, mein Hund hinterhergehetzt ist, nicht auf den Rückruf gehört hatte und einen ziemlichen Erfolg damit hatte. Seitdem nehme ich verstärkt das Training auf, weil er seitdem mehrfach anfängt zu jagen (orientieren, fokussieren, beschleichen, hetzen). Bisher besteht mein Training darin, ihn abzusichern mit Schleppleine, ihn zu korrigieren (Korrekturwort und körpersprachlich) sobald er Wild fokussiert und ihn zu belohnen, wenn er sich zu mir orientiert im Wald. Gleichzeitig haben wir das Rückruftraining nochmal aufgenommen.

Soweit so gut: Jetzt gibt es aber das Problem, dass mein Hund sofort merkt, wenn ich die Schleppleine (5 Meter), die er hinterherzieht, anhat, sodass er da einerseits kein Jagdverhalten zeigt im Wald und auch der Rückruf perfekt klappt. Wenn ich aber die Schleppleine als Sicherung abnehme, fängt alles wieder von vorne an und der Rückruf klappt auch nur noch, wenn nicht gejagt wird. Wie kann ich jetzt den Übergang im Training von mit zu ohne Schleppleine schaffen? Oder haben Sie Tipps zu einem alternativen Vorgehen bei der Jagdkontrolle?

Danke im Voraus
5 Antworten
Guten Tag, ich gehe mal davon aus, dass Sie einen Jagdhund (welche Rasse) an der Leine haben. Da ich selbst meine Hunde jagdlich ausgebildet habe, kann ich wirklich nur empfehlen, damit es nicht zu Hetzen im Wald kommt mit unangenehmen Erlebnissen, dass Sie Ihren Hund vorerst immer noch an der Schleppleine halten, bis der Rückruf zu 99 % klappt. Das kann natürlich etwas dauern. Sollte er dann aber immer noch ein ausgeprägtes Jagdverhalten mit Hetzen des Wildes an den Tag legen, müssen Sie - so leid es mir tut - den Hund im Wald an der Schleppleine führen. Ich würde im Moment mit viel Geduld das Schleppleinentraining weiterhin machen und dabei immer wieder den Rückruf üben.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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ML1 | Fragesteller/in
schrieb am 27.02.2023
Guten Tag,
vielen Dank für die Antwort :-) Er ist ein Mischling aus dem Auslandstierschutz.
Ich habe schon überlegt, ob ich nach und nach die Schleppleine abschneide. Denken Sie, das ist eine sinnvolle Idee?
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Guten Tag, wie lang ist denn die Schleppleine im Moment und wie groß ist der Hund? Ich trainiere zunächst mit einer Schleppleine von 5 m und wenn dann der Rückruf gut funktioniert, kann ich sie auf 7 m oder 10 m verlängern.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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ML1 | Fragesteller/in
schrieb am 27.02.2023
Aktuell nutze ich eine 5m SL, allerdings halte ich diese gar nicht fest, sodass ich ihn faktisch gar nicht vom Jagen abhalten könnte. Dennoch denkt mein Hund, sobald er die Schleppleine (egal welche Länge) am Geschirr hat, dass er nicht zum Jagderfolg kommt. Deshalb hatte ich die Idee, die SL auf 1 Meter zu kürzen, sie überhaupt nicht festzuhalten, sondern nur schleppen zu lassen. Das Rückruftraining mit Schleppleine klappt aktuell zu 100%. Wenn die Schleppleine ab ist, aber nicht...
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Guten Abend, ich würde die Schleppleine ohnehin nicht schleifen lassen, so bauen wir das freie Gehen bei Fuß auf. Die Schleppleine für den Rückruf sollte man in der Hand halten als Verbindung zum Hund. Sobald sie spannt, Hund zurückrufen oder in die entgegengesetzte Richtung gehen bis die Leine wieder locker ist. So gewöhnt sich der Hund daran, den Radius einzuhalten und gar nicht erst auf wilde Erkundungen zu gehen. Das muss er aber erst lernen, diesen Radius einzuhalten. Gerade bei einem Hund, der zum Hetzen neigt, würde ich ohnehin keinen größeren Radius als max. 10 m empfehlen.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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