9-jährigen Yorki erziehen

Mangelnder Gehorsam
Stephie2012 schrieb am 30.05.2016
Wir haben seit kurzem einen Yorki der mittlerweile 9 Jahre alt ist. An der Leine zieht er, beißt rein und will sie einem aus der Hand ziehen.
Bei anderen Hunden bellt er ohne ende, hört nicht und auch wenn niemand zu sehen ist bellt er ab und zu.
Ohne Leine geht garnicht, sobald man die Leine los lässt rennt er los und hört nicht mehr.

Was kann ich tun ?
1 Antwort
Hallo, woher haben sie den Hund und wie hat er vorher gelebt? Welches Verhalten wurde dort toleriert?
Wenn er dort nicht gelernt hat ordentlich an der Leine zu laufen oder auf Ruf zurückzukommen, müssen sie ganz von vorne anfangen wie bei einem Welpen.
Wenn ihr Hund an der Leine zieht, blieben sie erst einmal stehen. Warten sie bis er sich zu ihnen wendet. Loben sie ihn dafür (verbal, streicheln etc.) und gehen ruhig weiter. Wechseln sie auch öfter die Richtung und das Tempo. Jedesmal wenn sich ihr Hund an ihnen orientiert, loben sie ihn. Anfangs loben /belohnen sie ihn für kleine Sequenzen in denen er an lockerer Leine läuft. Wenn er verstanden hat, was sie von ihm erwarten, vergrößern sie nach und nach die Entfernungen während der er ordentlich laufen muß, bis er zu seiner Belohnung kommt.
Sie können auch mit ihm üben an lockerer Leine auf einen heiß begehrten Gegenstand/ Futter/ vertraute Person zuzulaufen. Jedesmal, wenn er an der Leine zieht, gehen sie zur Ausgangsposition zurück. Nur wenn die Leine locker bleibt, erreicht er sein Ziel.
Viele gute Ideen und Tipps zu dem Thema finden sie auch in diesem Buch:
MenschHund! ... warum ziehst du nur so an der Leine?! von Ariane Ullrich
Den Rückruf müssen sie auch auftrainieren, wie bei einem Welpen. Bevor sie ihren Hund nun rufen, beachten sie bitte folgendes.
Rufen sie nicht öfter als 2 mal. Kommt ihr Hund dann nicht, holen sie ihn ab. Sonst "verbraucht" sich ihr Kommando und der Hund lernt, dass er wählen kann, ob er auf sie hört oder nicht.
Bevor sie ein Rückrufkommando geben, überlegen sie, ob sie es
1. durchsetzen können und
2. ob ihr Hund es überhaupt befolgen kann (Intensität der Ablenkung).
Wenn sie rufen und er nicht kommt, müssen sie ihn notfalls abholen können.
Günstig ist am Anfang des Trainings der Einsatz einer Schleppleine mit Geschirr. So können sie auch auf Distanz ihr Kommando umsetzen ohne direkt auf den Hund einwirken zu müssen.
Bieten sie ihm auch immer eine tolle Belohnung für ihr Kommen an, es muß sich für ihn lohnen (Spiel, Streicheln, Leckerchen).
Auch dafür gibt es ein sehr empfehlenswertes Buch: MenschHund!... komm zurück! von Ariane Ullrich
Eventuell hat er ja früher doch schon das ein oder andere gelernt, was ihm beim Training wieder "einfällt" und sie haben es nicht ganz so schwer, wie bei einem Welpen.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV



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