Hallo Kate,
Sie erzählen, dass Luna sich nach der Geburt ihrer Welpen stark verändert hat. Wie verlief denn die Geburt? Könnte evtl. daher noch eine körperliche Veränderung resultieren? Ich finde es gut, dass Sie die Hündin noch einmal untersuchen lassen wollen. Lassen Sie auch nach Verspannungen in der Lendenwirbelzone sehen. Vielleicht hat sie ja Schmerzen. Schmerz kann immer auch ein Auslöser für Verhaltensänderungen sein.
Scheinbar hat sich in Ihrem Leben ja viel in der letzten Zeit geändert. Neues Familienmitglied (herzlichen Glückwunsch :)), neue Wohnung, zweiter Hund. Machen Sie sich bitte keine Gedanken darüber, ob sie der Hündin zu viel Freiheit gelassen haben. Chihuahua wurden gezüchtet, um die Damen im Orient zu schützen. Zu dieser Aufgabe wurden Sie in den großen Ärmeln versteckt. Wurde Frauchen angegriffen, schossen sie hervor und bissen auch zu. Von daher sind sie eigentlich kleine wehrhafte Tiere. Wichtig ist für Sie, dass Sie deutlich die Führung in Ihrer Sozialgemeinschaft übernehmen. Die wichtigste Aufgabe der Führungspersonen ist der Schutz und die Sicherheit der anderen Mitglieder der Sozialgemeinschaft. Nehmen Sie diese Aufgabe ernst. Hat Luna vor irgend etwas Angst, klären Sie dies bitte ohne Hilfe Ihres Hundes. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass die Dinge harmlos sind, indem Sie zuerst dort hin gehen, die Dinge anfassen etc. Die schwierigste Aufgabe wird sein, selbst ruhig und gelassen zu bleiben. Aber Sie wissen ja selbst, dass unsere Emotionen ruck-zuck auf die Hunde übertragen werden. Dass Luna anzeigt wenn sie raus muss, ist doch eigentlich positiv. Dieses Verhalten würde ich sogar noch belohnen oder verstärken. Rudelführer zu sein ist nicht die spaßigste Aufgabe. Falls Ihr Hund meinen sollte, diese Aufgabe übernehmen zu müssen, dann bestimmt nicht, weil das so spaßig ist, sondern dann eher weil sie das Gefühl hat, dass diese Aufgabe sonst keiner haben möchte. Sollte das so sein, übernehmen sie fortan diese Aufgabe. Schützen Sie Ihren Hund, klären Sie die Situationen, vor denen Luna Angst hat, Bleiben Sie freundlich und verständnisvoll zu ihr. Übergeben Sie ihr Aufgaben, die sie erledigen darf und kann. Lassen Sie sie doch z.B. apportieren. Ich persönlich finde es toll, dass ich meine Hündin losschicken kann, damit sie mir meine Schuhe holt. :) Es gibt jede Menge Spiele, die sie mit Ihrer Tochter und ihren Hunden zusammen machen können, auch Spiele, die die Motorik der Kleinkinder stärken.
Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören, was die Untersuchung ergeben hat.
Bis dahin liebe Grüße
Gabriele Holz