"Schwache" Blase nach erster Hundeliebe

Stubenreinheit ❯ Plötzliche Unsauberkeit
Sabine A. schrieb am 03.08.2017
Hallo,
es geht um unseren "Kleinen". Vor gut 4 Wochen zog Luke als Zweithund bei uns ein. Das Tierheim merkte an, dass er noch nicht so ganz stubenrein ist, aber sich sehr viel Mühe gibt. Dem ist auch so. Inzwischen sind Akai (Ersthund) und Luke ziemlich beste Freunde und kommen gut miteinander klar. Sie kümmern sich umeinander und Akai beschützt seinen "kleinen Bruder". Luke ist wie Akai auch ein rumänischer Straßenköter (also Mischling: nach unserer Einschätzung ist bei ihm Spaniel und Beagle mit drin).

Was seinen Hunger betrifft: Ohne Probleme. Er bekommt morgens und abends in einem gewissen Zeitrahmen sein Futter (Nassfutter). Und eben für seine Leistungen zwecks Erziehung Belohnungen. (Leckerchen + Streicheleinheiten und positive Worte). Ansich ist toben mit Akai sein größtes Hobby und ja man kann sagen, er ist wie ein kleiner Flummi. Er liebt sein Spielzeug, sucht Kontakt zu anderen Hunden und hat ein sehr gutes Sozialverhalten.

Wir beschäftigen uns, da wir sehr viel Zeit haben, auch viel mit den beiden und es wird auch viel gekuschelt oder mit den beiden gespielt. Gassi gehen ist bei uns 4-6 Mal am Tag angesagt. Bei Bedarf (extreme Hitze - mehr Durst) natürlich auch mehr. Wenn es die Zeit zulässt, laufen wir auch längere Wege und auch die Ausflüge in die Stadt laufen gut und er markiert auch brav draußen sein Revier.

Im Prinzip kann er Urin und Stuhlgang seit geraumer Zeit auch halten. Stuhlgang hält er auch über 8 Stunden, auch wenn er draußen die Möglichkeit hatte, seinen Haufen in die Gegend zu setzen.

Trinken tut er zwar im Vergleich zu unserem Akai etwas mehr, aber Akai war noch nie der besondere "Trinker" - außer im Sommer wenn's mit dem Toben zu heftig ist oder allgemein nach dem Toben. Luke trinkt wie ein Hund eben trinken sollte.

Er hat fühlbar nicht wirklich Schmerzen. Er reagiert auch nicht über, wenn man länger über seinen GANZEN Bauch streicht, er genießt es geradezu. Daher können wir schon ausschließen, dass es irgendwas mit seiner Blase zu tun hat. Er liebt es mit uns zusammen zu sein und wir lassen ihn auch noch nicht mehr als gut 10 Minuten allein und wenn ist Akai auch bei ihm. (Zwecks Einkäufe reintragen.)

Zu unserem eigentlichen "Problem":

Luke ist ebenso wie Akai kastriert, was uns dann schon etwas wundert, war der Punkt:
Wir haben eine Nachbarshündin mit richtig Feuer im Blut. Als er ihr das erste Mal so richtig begegnete war es um Luke geschehen :D. Er ließ sich kaum noch zu irgendeiner Bewegung überreden und war in den 10 Minuten kaum noch ansprechbar. Das Glück in seinen Augen konnte man überdeutlich sehen. Kaya, die Hündin, ist ebenso kastriert.

Nun ist uns aufgefallen, seit der Begegnung mit Kaya uriniert Luke wieder verstärkt in die Wohnung, immer an der einen Stelle, obwohl wir die täglich reinigen (auch mit extra Hunde bzw. Tierurinreiniger.

Gestern trafen wir wieder auf Kaya und er konnte mit ihr richtig (obwohl noch an der Leine) richtig toben und war danach überglücklich.

Die Frage ist nun: Versucht er Kaya durch den Geruch seines Urins anzulocken? Denn es ist genau immer diese EINE Stelle und die ist etwa 2 m von der Tür entfernt und Kaya wohnt mit ihrem Herrchen direkt gegenüber, etwa von dieser Stelle bis zu Kaya sind es 5 Meter, also nicht sehr weit.

Wir können uns es nur in dem Fall so erklären, da wir was seine Erziehung betrifft (Sitz - Platz - etc.) sehr langsam angehen und auch geduldig mit ihm sind. Ihn nicht anschreien und auch genug Zeit dafür haben. Er ist psychisch stabil und geht für mich als Frauchen auch schon so in die Haltung "Niemand fasst mein Frauchen an" ohne das ich es will :D. Dies ist meistens im Dunkeln und er weicht mir obwohl er der Meinung ist sonst immer vorne weg zu "traben", nicht mehr von der Seite. Er kennt unsere Grenzen und provoziert es nicht unbedingt. Wir respektieren auch seine Grenzen und die von Akai. Er weiß auch bei Akai seine Grenzen und Akai ist auch nicht wirklich grob zu ihm. (Eben wie Männer kämpfen ;-).

Es passiert nicht wirklich viel am Tag und er kann seinen Urin auch halten. Es sind obwohl wir sehr, sehr zeitig rausgehen, immer die Morgen und Abendstunden, eben immer dann, wenn Kaya unterwegs ist. Denn wie wir sagten, Stuhlgang kann er halten, bis es rausgeht.

Vielleicht könnt ihr uns etwas helfen, was wir mit dem kleinen Frechdachs machen sollen, bzw. habt ihr ein paar Tipps für uns?

Vielen Dank schon mal!
1 Antwort
Sabine Busch | Hundetrainer/in
schrieb am 04.08.2017
Hallo Artio,
auf jeden Fall sollten Sie dem jungen Herrn Grenzen setzen. Er sollte Sie nicht in der Wohnung verfolgen und auch keine Schutzaufgaben wahrnehmen, auch nicht im dunkeln. Trainieren Sie ihm einen Platz an, nicht direkt an der Haustür oder im Flur. Vielleicht ist es auch möglich, dass er abends keinen Zugang zu dem Bereich hat wo er immer hinmacht. Er lockt die Hündin auch nicht mit seinem Uringeruch an. Es handelt sich wohl eher um ein markieren. Auch kastrierte Rüden machen das mitunter. Wischen Sie es weg, ohne das er es mitbekommt. Schimpfen Sie ihn nur, wenn Sie ihn auf frischer Tat ertappen. Und am besten lassen Sie ihn auch nicht mit der Hündin spielen, wenn Sie heiß ist. Bei Spaziergängen draußen können Sie ihn markieren lassen, müssen es aber auch nicht überall dulden. Grenzen Sie ihn auch hier ein. Markieren hat nichts mit der normalen Urinabgabe zum Blase entleeren zu tun.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Liebe Grüße
Sabine Busch
www.mobile-hundeschule-hinterland.de
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