Hallo,
zunächst einmal eine gute Nachricht für Sie: Molly ist gar nicht bockig - sie zeigt Ihnen lediglich recht deutlich, auf welche Art und Weise sie nicht trainiert werden möchte.
Betrachten wir doch einmal die Situation aus Mollys Perspektive:
Molly geht mit Ihnen spazieren. Irgendwann passiert ein plötzlicher Richtungswechsel, der von Molly sehr wahrscheinlich als unangenehm empfunden wird. Molly geht weiter mit Ihnen spazieren. Irgendwann passiert wieder ein plötzlicher Richtungswechsel, der von Molly erneut sehr wahrscheinlich als unangenehm empfunden wird. Nun möchte Molly nicht mehr mit Ihnen spazieren gehen.
Aus Ihrer Sicht ist klar: Molly zeigt ein unerwünschtes Verhalten, und dieses Verhalten möchten Sie über den Richtungswechsel abbrechen.
Aus Mollys Sicht sieht das anders aus:
- Irgendwann passieren unangenehme Richtungswechsel - je nachdem, worauf Molly gerade konzentriert ist, kann sie das gar nicht mit dem Leineziehen in Zusammenhang bringen.
- Immer wieder passieren unangenehme Richtungswechsel, und unerwünschtes Verhalten wird versucht zu unterbinden. Für Molly ist damit jedoch keinesfalls klar, was denn eigentlich von ihr gewünscht ist.
Mein Tipp an Sie:
- Überlegen Sie ein sehr genau formuliertes Ziel, welches Verhalten Sie sich von Molly wünschen.
- Zerlegen Sie das Ziel in kleine Untereinheiten, die Sie dann Schritt für Schritt trainieren und nach und nach zum Ziel zusammensetzen.
- Arbeiten Sie so mit Molly, dass es sich für Molly lohnt, erwünschtes Verhalten zu zeigen, d. h. mit einem auf positiver Verstärkung basierenden Training.
Ein verhaltenstherapeutisch tätiger Tierarzt oder ein nach Tierärztekammer Niedersachsen zertifizierter Hundetrainer kann Sie hierbei unterstützen.
Viel Erfolg!
Dr. Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net