Gioia und andere Hunde....

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Bérénice H. schrieb am 30.03.2017
Unsere Hündin Gioia ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt und ist unglaublich lieb und hört meistens sehr gut. Wir haben es leider versäumt mit ihr in die Hundeschule zu gehen und da es nur wenige Hunde bei uns in der Nachbarschaft gibt, mit denen sie spielen durfte, rastet sie meistens aus, wenn sie andere Hunde sieht. Erst bleibt sie stehen und legt sie sich auf den Boden, dann zieht sie wie verrückt an der Leine, springt und will mit dem anderen Hund spielen. Im Moment ist unsere Strategie, sie so gut wie möglich abzulenken (mit Leckerlis) und ausgiebig zu loben, wenn sie weniger stark auf auf den Hund reagiert.

Wenn wir Besuch bekommen ist es ähnlich, fünf Minuten lang ist sie total aufgedreht und will alle abschnüffeln, dann beruhigt sie sich und legt sich ganz gechillt auf ihr Kissen und schläft. Sowieso ist sie drinnen sehr ausgeglichen und ruhig, braucht aber viel Auslauf und Beschäftigung, sonst passiert es schon mal, dass sie aus dem Garten abhaut...

Was können wir machen, dass sie ruhiger bleibt, wenn wir anderen Hunden begegnen oder wir Besuch bekommen?

Über eine Antwort freuen sich sehr

Bérénice und Gioia
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.04.2017
Hallo,
wenn Sie versuchen, die Hündin abzulenken, werden Sie das Problem nicht lösen können. Auch, wenn Sie loben, wenn die Hündin weniger stark auf den anderen Hund reagiert, wird das Problem sich verstärken denn wenn die Hündin auch weniger stark reagiert, reagiert sie immer noch und wird für dieses Verhalten belohnt. Also strengt sie sich beim nächsten Mal wieder mehr an, denn, nach Meinung der Hündin, finden Sie das ja toll, Ihrer Reaktion nach.
Das Problem ist wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, fehlende Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihre Hündin immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und die Hündin muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihre Hündin nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von der Hündin wohin ziehen, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn sie zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.
Zuhause üben Sie zuerst mit der Hündin, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn sie den Platz verlassen will, bringen Sie sie kommentarlos wieder hin. Wenn sie dort bleibt, geben Sie ihr ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Sie reagieren aber nicht darauf, schicken die Hündin, wie zuvor geübt, an ihren Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen die Hündin an ihrem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald die Hündin aufsteht, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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