Heftiges Bellen an der Leine und im Hausflur

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Birgit V. schrieb am 07.08.2016
Ich habe einen jetzt fast 1 jährigen Pinscher / Jack Russel Mix Rüden. Wenn er mit mir uns unserem zweiten ( ersten ) Hund ( 2 J. ) raus geht, kläfft er das ganze Treppenhaus runter bis auf die Strasse. Dann zieht er wie dolle aber ist till - bis wir anderen Hunden an der Leine begegnen. Dann geht die Kläfferei wieder los. Im Treppenhaus benutze ich einen kleinen Maulkorb, damit ist er still. Wie bekomme ich ihn auch im Haus still, ohne Mauli? Wie bekomme ich ihn anderen angeleinten Hunden gegenüber still? Ich versuche es schon mit Leckerchen, sobald ich andere Hunde sehe, aber die Ablenkung klappt nicht. ( seit Juni chip-kastriert - hilft auch nicht )

Auch bekomme ich ihn nicht stubenrein. Er macht draußen seine Geschäfte, sobald wir wieder zuhause sind, setzt er seinen Haufen auf eine Inkontinenzmatte, die ich vorsichtshalber im Flur liegen habe. Liegt die nicht, nutzt er den Teppich :(
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 07.08.2016
Hallo,
Sie schreiben ja selbst, dass er an der Leine zieht, weshalb das Problem wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der Leinenführigkeit liegt. Mit Leckerchen zur Ablenkung machen Sie sich zum Futterautomaten und für den Hund unglaubwürdig.
Wenn ein Hund vorne geht, führt er das "Rudel" an und muss auch regeln. Hunde sind damit meist überfordert und bellen oft auch ohne ersichtlichen Grund.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn er zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.
Der Kleine hat wahrscheinlich nie richtig gelernt, sich zu melden, wenn er sich lösen muss. Fangen Sie deshalb mit dem Training ganz von vorne an.
Gehen Sie nach jedem Füttern, Spielen und Aufwachen des Kleinen sofort raus. Wenn er dann was macht, ganz überschwänglich loben und belohnen. Auch, wenn er unruhig wird, sich im Kreis dreht und auf dem Boden schnuppert, sofort raus.
Nachts würde ich ihn an eine Box gewöhnen. Fangen Sie langsam damit an, machen Sie ihm die Box mit Leckerchen schmackhaft. Schließen Sie die Tür am Anfang noch nicht, erst, und auch dann nur kurz, wenn er sich in der Box entspannt. Er lernt dann, sich zu melden weil Hunde selten ihren Schlafplatz beschmutzen.
Sehr wichtig ist, dass Sie den Kleinen nicht schimpfen oder gar bestrafen, wenn doch einmal ein Malheur passiert. Er wird dann meinen, es sei verboten, sich zu lösen, unsicher bis ängstlich werden und heimlich sein Geschäft verrichten.

Viel Erfolg
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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