Hund zieht und zeigt Leinenaggression

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Antje E. schrieb am 14.05.2019
Hallo
Unser Hund Junior ist fast 2 Jahre alt und zieht immernoch extrem an der Leine, er ist immer super aufgeregt. Kommt uns dann noch ein Hund entgegen ist alles aus, je nach Hund wird dann gewinselt und gejault, er will spielen und zieht in die Richtung. Oder er wirft sich richtig in die Leine und bellt und gebärdet sich. Junior ist ein Hütehund-Boxer-Mix und wiegt 33kg, ist also kaum zu halten, wenn seine Mutter (unsere Hündin Lucy )dabei ist, ist das ziehen noch etwas schlimmer.
Wir wollen so gern mal entspannt mit ihm bzw beiden spazieren gehen.
LG
Antje
1 Antwort
Guten Tag,
waren Sie in einer Welpenspielstunde? Haben Sie dort Ihren Hund früh auf andere Hunde geprägt?
Ihrem Hund fehlt (noch) das Vertrauen, dass Sie Begegnungen regeln können.
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen. Wenn Sie ihn zurückhalten wolle, wehrt er sich gegen Sie. Geben Sie
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen und dass Sie entscheiden, ob und mit wem gespielt wird. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de/ siehe auch YouTube Filme mit der richtigen Begegnung
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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