Jagdhund dominant & zieht an Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
riwigi schrieb am 05.01.2020
Hallo, ich habe ein Rudel Hunde (3 American Staffordshire & 1 Kl. Hund) & seit Okt. Rocky (Fundhund / Schultermaß 58 cm).
Er ist lieb, verspielt, klug, dominant, hat Verlassensängste & braucht extrem Bewegung. Er zieht wie verrückt. Ich werde ihm nicht gerecht, da ich nicht die Kraft habe & erziehungsmäßig ratlos bin. Alles was ich weiß bzw. was ich im Internet lese funktioniert bei Rocky nicht. Obwohl ich ihn mag, habe ich erziehungsmäßig keinen Zugang zu der Rasse.
Mit allen Hunden zu laufen braucht meine ganze Kraft.
Ich bin dazu übergegangen ihn & meine älteste Hündin (verstehen sich am Besten & spielen miteinander) überall hin mitzunehmen & dort zu laufen, wo ich gerade bin.
Versuche mit Schleppleine fruchten erziehungsmäßig nicht, also nur mit normaler Leine. Er läßt sich abrufen, natürlich nur, wenn geruchsmäßig nichts anderes interessant ist.
Er versucht alle anderen Hunde zu dominieren, aber Rudelchefin ist Xena, eine 6jährige Hündin & mein kleiner Rüde muss meistens hinten an stehen. Rocky versucht mich zu separieren & ganz für sich zu haben.
Auf dem 3.000 qm Grundstück sind alle Hunde frei & können ins Haus, wann sie wollen.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.01.2020
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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