Guten Morgen,
Hunde lernen aus Erfolg und Nichterfolg. Daher wenden wir die Stop-und Go-Methode an. Erste Regel: An straffer Leine kommt der Hund keinen! Schritt voran. Es gibt keine Ausnahmen. Auch nicht um den Freund zu begrüßen oder weil er schnell mal sich erleichtern muss.
Zweite Regel: Vergisst der Hund, dass die Leine locker zu sein hat, dann bleiben wir stehen. Der Hund muss die Leine lockern. Er kann sich zu uns umdrehen, er kann einen Schritt zurückgehen oder er kann durch Gewichtsverlagerung die Leine lockern. Setzt oder legt er sich hin, dann gehen wir langsam rückwärts und erhöhen die Leinenspannung. Der Hund muss aktiv die Leine lockern.
Dritte Regel: Will der Hund zu einer begehrten Schnüffelstelle oder zu einem anderen Hund und zieht dabei an der Leine, dann drehen wir uns um, gehen solange in die andere Richtung, bis wir wieder die Aufmerksamkeit des Hundes haben. Sinnvoll ist es dabei dann noch einmal zehn Schritte in diese Richtung weiter zu gehen. Dann starten wir wieder einen Versuch uns der gewünschten Stelle mit lockerer Leine zu nähern. Gelingt uns das nicht, drehen wir wieder um.
Am Anfang kann die Leinenführung erleichtert werden, indem wir ein Aufmerksamkeitssignal aufbauen. Hierfür schnalzen wir mit der Zunge und werfen im gleichen Moment ein Leckerli auf den Weg. Am geeignetsten sind Leckerlis, die nicht wegspringen oder wegrollen, z.B. Käse oder Fleischwurst. Die Leckerlis werden in den Leinenbereich geworfen. Damit erklären wir unserem Hund, dass es in unserem Leinenbereich schön ist. Erhalten wir durch das Schnalzgeräusch die Aufmerksamkeit, dann können die Leckerchen wieder ausgeschlichen werden.
Vorsicht Falle: Am Anfang geben wir das Aufmerksamkeitssignal sehr häufig, später dann nur noch kurz bevor die Leine straff wird. Hunde bilden schnell Handlungsketten nach dem Motto: Ich muss an der Leine ziehen, dann schnalzt Herrchen/Frauchen mit der Zunge und das Leckerli fliegt.
Sie schreiben, Sie hätten ein Spezialgeschirr benutzt. Welches? Wir benutzen zur zeit ein Geschirr (vorzugsweise ein Norwegergeschirr), dass vorne an der Brust noch einen Ring hat. Dann wird die Leine auf dem Rücken UND an der Brust eingehakt. Zieht der Hund, kann er leichter "umgelenkt" werden. Im Gegensatz zum Erziehungsgeschirr arbeitet dieses Geschirr nicht mit Schmerz - es zieht sich nirgends zusammen.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
amtlich genehmigte Hundetrainerin