Mein Cocker ist eigentlich ein Schlittenhund

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Miri A. schrieb am 10.10.2018
Schon mit bereits 12 Wochen - kurz nach ihrem Umzug in ihr neues Heim - war meine Cocker Hündin nur am Kauen, Rumtoben und Raufen. Als es dann endlich nach draußen ging, hat sie es sofort geliebt ABER sie zieht so heftig, dass mir alle Knöchel wehtun wenn ich die Leine halte. Auf der Straße werde ich oft angehalten, dass sie ja fast einen Infarkt kriegt, weil sie so zieht und hechelt. Richtungswechsel und Leckereien helfen bisher nicht, denn ich bin nur Nebensache. Alles andere ist ja viel interessanter ;) Im Haus ist es ganz anders, aber viel toben tut sie trotzdem. Sie hat aber leider eine Hüftgelenksluxation also ist es eh nicht gut für sie. Jetzt ist sie 1 Jahr und 3 Monate. Ist da noch was zu machen? Mirja
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 11.10.2018
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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