Gabi Z.
schrieb am 15.05.2012
Hallo Martina,
ein Hund will immer dort hin, wo es etwas interessantes zu erleben gibt.
Wenn er mal mit ziehen erreicht was er möchte (weil da Familienangehörige kommen- er will sie doch nur begrüßen oder bekannte Hunde- der freut sich doch so und will nur spielen) wird der Hund auch in anderen Situationen probieren dort hin zu kommen.
Üben sie mit Familienangehörigen: Er kommt nur dann hin, wenn die Leine locker ist. Spannt sie- d.h. der Karabiner geht hoch- bleiben sie einfach kommentarlos stehen. Dreht er sich zu ihnen um, oder kommt sogar einen Schritt auf sie zu- loben sie ihn begeistert und gehen weiter.
Oder sie drehen sich um, wenn die Leine spannt und gehen in die entgegengesetzte Richtung. Sowie ihr Hund den ersten Schritt "freiwillig" mit ihnen geht- wieder loben was das Zeug hält und in seine gewünschte Richtung weiter gehen.
Bei bekannten Hunden können sie z.B. erst ein "Sitz" einfordern, und erst mit ihrer Erlaubnis darf ihr Hund dort hin.
Wenn er das verstanden hat, gehen sie mal im "zickzack" (von einer Straßenseite zur anderen ) ohne dem Hund ihre Richtungsänderung anzusagen und ohne Leinenruck. Lassen sie die Leine anfangs ruhig etwas länger, es geht darum das der Hund auf sie achtet. Tut er es ohne Leinenzug- loben nicht vergessen.
Wenn das gut klappt nehmen sie die Leine einfach kürzer (der Karabiner sollte immer nach unten hängen, damit er später auch ohne Leine problemlos folgt) bis er am Ende neben ihnen geht. Machen sie sich vorher genaue Gedanken, wo der Kopf des Hundes dabei sein soll (am Knie, oder soll der Kopf über das Bein hinaus gehen....) damit sie den Hund immer in der Situation loben können, wenn er die gewünschte Position erreicht hat. Erst wenn sie 100 Euro verwetten würden, das er gleich diese Position einnimmt, sagen sie das gewünschte Signalwort. Sollten sie "Fuß" schon sehr oft benutzt haben, ohne das etwas passiert ist, ist es für den Hund einfacher, wenn sie ein neues Signal, wie z.B. "ran" nehmen- es ist dann noch nicht "abgenutzt".
Es ist für den Hund einfacher etwas mit Lob/Leckerli zu lernen, als wenn er für falsches Verhalten getadelt wird- insbesondere weil er nach dem Tadel nicht gesagt bekommt wie er es besser machen kann.
Auch ist der Hund intelligent genug, um selbst heraus zu bekommen, was sie möchten, ohne ständig Hilfe zu bekommen.Und sie werden nach einiger Zeit bemerken, das das selbst heraus bekommen ihm auch noch Spaß macht :))
Erwarten sie nicht zu schnell Erfolge- umso länger der Hund ein unerwünschtes Verhalten ausführen konnte umso mehr Training bedarf es, um es wieder zu verändern.
Viel Spaß beim Üben
Mit wuffigen Grüßen Gabi