Meine Boxerhündin zieht super Stark beim Spaziergang

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
alinascheewe schrieb am 28.10.2016
Hallo,
Ich habe eine Boxerhündin namens aria. Jedes mal wenn ich sie anleine geht es los. Sie sieht die Leine und will direkt los rennen. Ich halte sie dann immer am Halsband fest und versuche es einfach schnell ran zu machen. Auf sitzt hört sie dann sehr selten. Wenn wir dann draußen sind zieht sie um ihr Leben. Ich muss sie mit meiner ganzen Kraft zurück halten. Ich nehme sie dann auch immer kurz damit ich sie zurück ziehen kann, aber ich finde es einfach keine gute Lösung sie immer nur zurück zu ziehen. Nach 20 min laufen geht es dann etwas. Sobald ein anderer Hund kommt ist aber vorbei. Mit ihrer ganzen Kraft will sie zum Hund. Ich muss sie immer mit beiden Händen zurück halten. Auf hör auf, komm jetzt oder bei Fuß hört sie kein Stück. Das ist immer sehr anstrengend. Wenn andere Menschen kommen will sie die draußen auch immer anspringen. Ich wünsche mir nur das es aufhört und sie sich benimmt. Wenn sie merkt das wir in 5 min Zuhause sind zieht sie fast nicht mehr. Dann ist eigentlich alles gut. Jetzt aber zu dem kompliziertem. Damit ich es leichter erklären kann steht es hier in der Form das sie mein Hund ist. Ich gehe aber nur 5 mal die Woche mit ihr spazieren. Was sonst bei ihr Zuhause passiert weiß ich leider nicht. Ich wünsche mir nur das ich es endlich in denn griff bekomme. Sie ist für mich wie mein eigener Hund. Ich hoffe sie können mir helfen.
LG
Alina
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 29.10.2016
Hallo Alina,
Hunde kommunizieren nicht mit einer verbalen Sprache sondern mit Körpersprache. Woher soll Aria also wissen, was gemeint ist mit "hör auf", "komm jetzt" oder "bei Fuß"?
Wenn Sie die Leine unter Stress und schnell befestigen, wird die Hektik beim Anleinen nie besser werden. Nehmen Sie in Ruhe die Leine, lassen Aria sitzen und befestigen die Leine erst, wenn sie ruhig sitzt. Wenn sie rumhampelt, bleiben Sie solange stehen, ohne Aria zu beachten, bis sie sich beruhigt hat. In der Hundeerziehung sollte immer alles in Ruhe viele Male geübt werden, nie unter Stress bewältigt. Je öfter man übt um so schneller hat der Hund verstanden.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn allerdings der/die Besitzer von Aria sich nicht an Regeln halten, was ich befürchte, werden Sie sehr viel mehr Arbeit haben.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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