Stress beim gassi gehen

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Katarina86 schrieb am 26.07.2016
Mein Riesenbaby ist ein sehr starker Rübe und hat den unaufhörlichen zwang an der leine vorweg zu gehen und zieht dann auch. Natürlich wird er unruhig und ich gestresst was für uns beide die Situation unerträglich werden lässt. Ich weiß, dass er neben mir am besten hinter mir laufen soll, aber durch seine Stärke und weil er sich von allem ablenken lässt ist es für mich so gut wie unmöglich ihn in die richtige Position zu bekommen. Ganz vorbei ist wenn er andere Hunde sieht. Zu hause hingegen lässt er sich von mir sehe gut in die Schranken weißen und läuft auch hinter mir obwohl ich nur meine Hand vor seine Schnauze halte und einen "tttzzzztt" laut mache. Also meine frage: wie kann ich es mit ihm trainieren, dass er hinter mir bzw neben mir geht und das möglichst schmerzfrei für mich und stressfrei für ihn? Also Tür geht auf und er geht sofort nach vorne und die Leine ist auf Zug. So mal zur Vorstellung. Vielen lieben Dank
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 30.07.2016
Hallo,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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