Ernährung? Barf?

Ernährung
Conny S. schrieb am 22.11.2019
Hallo,
Chico ist ca 16 Monate alt und kommt aus Russland. Er hatte Spulwürmer und giardien. Im mai wurde Blut angenommen. Es besteht ein B12 und Folsäuremangel. Er frisst nicht mehr, nur Trockenfleisch geht gut. Hat wechselnde stuhlkonsistenzen und Farben.
Ich bin nicht sicher, was ich am besten füttern soll, damit er gut versorgt ist. B12 und folsäure bekommt er jetzt.
Dazu ist er sehr unsicher und kommt nicht zur Ruhe. Wie vermittle ich ihm am besten, das er nicht aufpassen und regeln musst, und sich auf mich verlassen kann? Ich bin für jeden Tip dankbar.
Liebe Grüße

1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.11.2019
Hallo Conny,
wenn Sie ein gutes Futter für ihn besorgen, reicht das vollkommen aus. Es sollte keine Geschmacksverstärker oder ähnliche Chemikalien enthalten. Ich nehme für meine Hunde immer kaltgepresstes Futter, mische es auch oft mit Feuchtfutter, Obst, Gemüse.
Wenn er nicht frisst, hat er Sie schon gut trainiert. Er kommt aus Russland und war sicher nicht verwöhnt, das haben offensichtlich Sie übernommen und jetzt haben Sie ein Problem ?.
Es ist wahrscheinlich der alte Kreislauf: Der Hund will mal nicht fressen, Frauchen versucht zu überreden, was natürlich keinen Erfolg hat. Frauchen kauft ein anderes Futter, Frauchen kocht, der Hund frisst immer weniger. Es ist bei Menschen, denke ich, ähnlich. Wenn man sich ununterbrochen zu etwas gedrängt fühlt, verliert man die Lust daran.
Dass der Hund wieder mit Appetit frisst, bekommen Sie nur hin, indem Sie die nächste Zeit hart bleiben. Stellen Sie 2x am Tag Futter hin, was in einer halben Stunde nicht gefressen ist, kommt weg. Beobachten Sie den Hund nicht, stellen Sie das Futter hin und gehen weg. Keine Angst, kein gesunder Hund verhungert freiwillig. Dass der Hund mittlerweile gesund ist, davon gehe ich aus.
Damit kommen wir zum nächsten Problem. Ein Hund bekommt nur Sicherheit von einem Menschen, auf den er sich verlassen kann, der ihn führt. Lässt dieser Mensch sich von dem Hund trainieren, z. B., indem er, wie oben beschrieben, zu sehr auf den Hund eingeht, aber auch, indem er auf alles andere, wie z. B. Forderungen zum Streicheln eingeht, hat der Hund das Gefühl, alles selbst regeln zu müssen. Die wenigsten Hunde fühlen sich dabei wohl. Viele Hunde haben Stress, weil die Last zu groß und sie vollkommen überfordert sind. Hunde brauchen jemanden, der ihn sagt, was sie lassen oder tun sollen, nicht umgekehrt. Das führt dann zu Problemen wie Unruhe, immer unter Strom stehen, Bellen und oft sogar Zuschnappen
Ignorieren Sie also Forderungen. Will er gestreichelt werden, schauen Sie wortlos weg. Sie können ihn so oft streicheln, wie Sie wollen, den ganzen Tag, wenn nötig. Aber eben, wenn SIE wollen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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