Hundetrainer-Sprechstunde
Elisa G. schrieb am 04.07.2024
Hallo, mein 10 Jahre alter Havaneser bellt relativ viel. Der Auslöser ist immer eine Form der Aufregung, entweder positiv oder negativ. Er hatte schon immer einen Hang zum Bellen, seit Welpenalter war Klingeln an der Tür gleich Freude, der Postbote Freude, die Großeltern Freude, Menschen treffen Aufregung und Freude und er hat dadurch auch jeden Fremden dazu bekommen, ihn zu streicheln und zu lieben. Nur hört das Bellen ja nicht nur beim Klingeln an der Türe auf. Schritte im Treppenhaus? Jemand könnte kommen, das ist klasse, bellen. Jemand kommt wirklich? Bellen. Irgendwo draußen raschelt es? Bellen. Er ist nicht wirklich unsicher, er bereitet sich nur lautstark auf jede vermeintliche Party vor, egal, ob er gemeint ist, oder nicht, kommentiert also den halben Tag. Da er Teilzeit bei mir, Teilzeit bei meiner Mutter lebt, wird das Verhalten erstmal nach dem Wechsel kurzfristig schlimmer, vermutlich das kurze Wiedereingewöhnen, neue Geräusche, neues Umfeld, neue Menschen. Strafe bringt nichts. Im Körbchen bellt er weiter. Er hört ja wie eine 1, er geht ja bei Besuch ins Körbchen, nur hält er nicht die Klappe. Abspritzen mit Wasser hält nur für den Moment des Wassers an. Besucher müssen ihn ignorieren und dürfen ihn auch beim Bellen abspritzen, um zu zeigen, dass er damit nicht durchkommt und es von keinem gewünscht ist. Der sture Bock lernt nicht draus. Stille wird gelobt und hat ein festes Kommando. Es ist nicht so, als wüsste er es nicht. Er lässt sich auch zackig beruhigen, er ist kein Dauerkläffer oder bellt, wenn keiner daheim ist. Er muss nur ALLES kommentieren. Ich möchte ihn nicht mundtot machen, aber weder reine positive Verstärkung noch Bestrafung helfen. Er kräht ja selbst vor Freude nach dem Spaziergang, wenn er weiß, dass er gleich einen Snack bekommt. Ich will ja nicht auch immer in der halben Erwartungshaltung sein, ob da nicht vielleicht doch ein freudiger Besucher an der Tür war. Was kann ich noch tun?