Zusammenführung Hund und Baby

Hundetrainer-Sprechstunde
Kim A. schrieb am 15.07.2024
Unser Hund (Malteser-Chihuahua) ist gestern 11 Jahre alt geworden. Mein Mann hat ihn seit er ein Welpe ist. Mich kennt er nun seit 3 Jahren. Seit fast einem Jahr leben zwangsweise wir von ihm getrennt. Seit der Geburt unseres Sohnes liegen 150km zwischen uns und unser Hund ist bei unseren Schwiegereltern, bei denen er vorher auch (Mehrgenerationenhaus) gewohnt hat. Da er auf dem Land groß geworden ist und wir in die Stadt mussten (eigentlich nur geplant für 6 Monate) und er wirklich empfindlich ist, haben wir uns für diesen Weg entschieden und besuchen ihn zu dritt regelmäßig. Er hat einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt (vorallem bei mir und unserem Sohn). Er bellt jeden an. Daher fanden wir die Situation in der Stadt mit direkten Nachbarn schwierig für ihn. Er bellt auch, wenn wir uns nahe kommen (mein Mann und beiden). Zuhause erfährt er verwirrende Signale, wenn er bellt schnauzen ihn meist mehrere Fraktionen an, egal wie oft mein Mann und ich das kritisieren. Wir würden ihn bald gerne doch zu uns holen, da unser Aufenthalt sich aktuell unbefristet verlängert. Dafür würde ich eigentlich gerne professionelle Hilfe suchen, damit jeder lernt mit der Situation umzugehen. Für ihn der Umzug, dann das Gewöhnen an Kind und andersrum. Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor, aber es war uns nicht möglich, dies von Anfang an zu machen (auf die Umstände möchte ich aber nicht eingehen). Ich denke ohne einen Trainer wird dies kaum gelingen. Oder sind die Aussichten da eher komplett aussichtslos?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar :)
1 Antwort
Hallo, Sie haben die Situation sehr gut analysiert. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie sich im Vorfeld eine Liste machen, wo Sie aufschreiben, was bei der geplanten Veränderung für den Hund positiv ausfallen würde, was für Sie positiv wäre und natürlich auch, was für alle anderen Beteiligten positives oder negatives zu erwarten wäre.
Auch Ihre Schwiegereltern sind ja von der Veränderung betroffen. Die wichtigste Frage wäre wahrscheinlich, ob Sie genausoviel Zeit für Ihren Hund hätten und ihm die selbe Aufmerksamkeit zuteil werden lassen könnten, wie er sie derzeit bekommt?
Denn ausreichend Zeit ist für Ihr Vorhaben der entscheidende Faktor. Sie werden mit Sicherheit viel Geduld und auch Zeit brauchen, bis es sich gefügt hat und wahrscheinlich wird es auch immer mal Probleme geben, die sich entwickeln. Als komplett aussichtslos würde ich die Situation dennoch nicht einschätzen wollen.

Ich würde Ihnen auch empfehlen, sich im Vorfeld schon mit einem Hundetrainer in Verbindung zu setzen, um zu sehen, was Sie zum einen schon an Managementmaßnahmen in Ihrer Wohnung eirichten können z.B. abgetrennte Bereiche für Kind und Hund, Liegeplatz- oder Boxentraining etc. Eine Box wird auf keinen Fall als Strafplatz genutzt,, sondern soll dem Hund die Möglichkeit zum Rückzug geben.
Zum anderen sollte der Trainer Ihnen verschiedene Möglichkeiten zeigen, wie Sie positiv Kind, Hund und neues Wohnumfeld etablieren können. Welche Methoden sich für Ihren Hund und Ihre Situation eignen, muss wirklich vor Ort und situativ entschieden werden.


Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein klein wenig weiterhelfen bei der Entscheidungsfindung.
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer / Verhaltensberater IHK - BHV
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