Neuer Hund, 6 Jahre alt und in der alten Familie stubenrein, macht bei uns Pippi im Haus

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Anja M. schrieb am 02.04.2023
Liebes Hundetrainer-Team,
wir haben einen Havaneser Rüden, 6 Jahre alt, aus einer Familie übernommen. Der Hund war dort vom Welpenalter an zuverlässig stubenrein.
Grund der Abgabe war, dass der Hund vor allem draußen eher ängstlich und unsicher ist, und generell viel Ruhe braucht und wenig Stress verträgt, was in der Ursprungsfamilie aufgrund der Lebenssituation leider nicht mehr möglich war.
Er ist jetzt den dritten Tag bei uns.
Wir merken schon bei den Gassirunden, dass die neue Umgebung scheinbar sehr stressig und aufregend für ihn ist.
Er hält nirgendwo an und schnuppert auch nicht, sondern läuft im Schweinsgalopp in einer Tour durch, bis wir wieder zuhause sind.
Gestern sind wir (neben 2 oder 3 ganz kurzen Runden) 3 Mal zwischen 30 und 45 Minuten mit ihm gegangen, und er hat nicht einmal Pippi gemacht.
Kurz nach dem zweiten langen Spaziergang kam es dann drinnen zu einem Pippi Unfall auf der Badematte im Badezimmer. Das war gegen 17 Uhr, da hatte er aber trotz zahlreicher Versuche schon seit 6 Uhr morgens nicht mehr gemacht, die Tatsache an sich war also nicht verwunderlich.
Heute morgen gegen 5:30 Uhr, als ich schon die Leine in der Hand hatte um mit ihm Gassi zu gehen, hat er im Flur auf die Fußmatte gepullert.
Wie können wir ihm (und auch uns) am besten helfen?
Vielen Dank vorab!
Anja und Ralf mit Jackson
1 Antwort
Hallo Anja und Ralf,
ein Hund der bei dem Vorbesitzer stubenrein war, wird - wenn er nicht krank ist - auch bei Ihnen stubenrein werden. Sie sagen ja selbst, er ist draußen eher ängstlich und ich denke, die ganze neue Situation verunsichert ihn - neue Umgebung - neue Menschen - neuer Tagesablauf. All das - muss sich wie bei einem Welpen auch - erst einmal einstellen. Ich würde an Ihrer Stelle kurze Strecken mit ihm gehen, und zwar immer die gleiche Strecke, damit er sich da sicherer fühlt, anfängt sich für die Umgebung zu interessieren und sich an die neue Umgebung gewöhnt. Suchen Sie sich Strecken aus, die nicht so sehr belebt sind und lassen Sie ihm Zeit. Normalerweise markieren ja unkastrierte Rüde auch dann und wann mal. Er ist ja ein kleiner Hund - Sie können ihn auch bis zu dem Platz zunächst Tragen, an dem er sein Geschäft erledigen soll und warten bis er es gemacht hat - aber auch hier sollten Sie einen Platz wählen, der nicht durch alle möglichen Umweltgeräusche - ihn so verunsichert - das er eigentlich nur wieder nach Hause will. Hunde können unwahrscheinlich lange aushalten - wenn er also 10 Stunden nichts macht - ist es erst einmal nicht bedenklich. Es kommt natürlich auch auf die Trinkmenge an. Geben Sie ihm einen festen Tagesablauf und Struktur, damit er sicherer wird und lassen Sie ihm Zeit zur Eingewöhnung.

Viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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