Alleine bleiben

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
FundaK schrieb am 31.01.2017
Hallo,
wir sind vor einem halben Jahr umgezogen und nun bleibt unser Hund nicht mehr alleine. Er fängt an durch die Wohnung zu laufen und jault erst leise und vereinzelt und steigert sich dann. Wir haben wieder von vorne angefangen mit dem üben und haben es bis zu 3 std geschafft aber das blieb nur bei dem einen mal. Mal schafft er 1.5 std, dann wieder nur 30 min und dann wieder 2.5 std. Wir sind echt verzweifelt. Wir haben es mit klassischer Musik versucht, mit Fernseher laufen lassen aber irgendwie macht er sich das so wie es ihm passt. Mir ist nämlich aufgefallen, als er 3 Std alleine blieb war es draußen bitter kalt und richtig glatt. Als er 2.5 std alleine war hat es draußen geregnet und kurze Zeit später geschneit. Er bekommt ein gefüllten kong wenn ich gehe. Kein hallo und kein Tschüss. Wenn wir zu hause sind verfolgt er uns nicht. Wir können uns frei bewegen ohne verfolgt zu werden. Ich bin am Ende mit meinem Latein.
6 Antworten
Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 01.02.2017
Hallo,

dann haben Sie schon sehr viel richtig gemacht. Hunde lernen ortsgebunden, von daher war es sehr gut, das Alleine bleiben nochmal von vorn zu üben.
Vermutlich sind Sie dabei aber doch zu großschrittig vorgegangen.
Suchen Sie sich eine Zeitspanne, die der Hund wirklich gut allein bleiben kann (zur Sicherheit dabei auch mal filmen). Beginnen Sie ruhig mit 10 Minuten und steigern das dann erstmal langsam im Tempo des Hundes.
Während einer solchen Trainingssituation ist es auch sinnvoll, dem Hund ein bestimmtes Signal (am besten ein optisches wie z.B. ein auf dem Boden ausgelegtes Handtuch oder eine Vase) zu geben, das für die Zukunft bedeutet: Wenn mein Mensch jetzt weg geht, kommt er wieder, bevor ich Stress habe.

Die klassische Musik verknüpfen Sie am besten nochmal mit Entspannung: Stellen Sie sie an, wenn Ihr Hund entspannt auf seinem Platz liegt, damit er sie mit Entspannung verknüpft.
Das gleiche können Sie auch mit einem Duft machen (Mehr dazu hier: http://www.easy-dogs.net/home/blog/training/gastautor/dr_ute_blaschke_berthold/konditionierte_entspannung/entspannung_grundlagen.html).

Im Zweifel fragen Sie einen Experten vor Ort, unter http://www.hundeschulen.de/menschen-mit-hund/hundeschule-finden/hundeschulen-verzeichnis.html oder https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche finden Sie qualifizierte Hundetrainer und/oder Verhaltensberater in Ihrer Nähe, die mit Ihnen ein gezieltes Training durchführen können.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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FundaK | Fragesteller/in
schrieb am 01.02.2017
Wie oft soll ich die 10 Minuten wiederholen bis ich die Zeit steigern kann? Und in welchen Schritten. Ich muss ganz ehrlich sein, dass wir diese Steigerungsmethode das erste mal anwenden. Als er das alleine bleiben in der anderen Wohnung " gelernt " haben hatten wir für 2 monate einen hund zu pflege und hab die beiden Hunde einfach alleine gelassen und nach den 2 Monaten konnte unser Hund weiterhin auch ohne den 2. Hund alleine bleiben.
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Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 01.02.2017
Hallo,

manche Hunde lernen das Alleinbleiben tatsächlich sehr schnell wie in Ihrem Fall in der anderen Wohnung zusammen mit dem 2. Hund.
Jetzt in der neuen Wohnung ist wieder alles anders und der 2. Hund als zusätzliche Sicherheit auch wieder weg.
Wie Sie steigern, kommt auf Ihren Hund an, da ist es schwierig, eine Prognose zu geben.
Wenn Sie merken (evtl. auch durch Filmen), dass ihn 10 Minuten nicht jucken und er auch nicht besonders aufgeregt bei Ihrer Wiederkehr ist, dann steigern Sie bereits in 5 Minuten Schritten.
Sie können ja 10 Min, dann 15, beim nächsten Mal wieder 10 Min, damit es für den Hund "unberechenbarer" wird, wann Sie wiederkommen. Sind Sie dann bei 1h angekommen, kann man die Schritte auch größer wählen als 5 Minuten.
Aber immer wieder beobachten und wenn Sie merken, er wird doch unruhig oder ist bei Ihrer ANkunft aufgeregter als vorher, dann gehen Sie wieder einen Schritt zurück.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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FundaK | Fragesteller/in
schrieb am 01.02.2017
Ok. Dann hätte ich noch eine letzte Frage. Wird der Prozess lange dauern oder wird er da schneller drinne sein, da er das schon einmal konnte?
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Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 01.02.2017
Hallo,

ich vermute, dass wenn er tatsächlich einmal entspannt allein bleiben konnte, er es grundsätzlich schneller lernen wird, als wenn man mit der Thematik völlig neu anfangen würde.
Aber auch dazu sind Prognosen schwierig.
Ich kenne sowohl Hunde, die nach einem Monat keine Probleme mehr hatten als auch Fälle, in denen das Training über ein Jahr gedauert hat.
Das hängt natürlich auch davon ab, wie oft Sie üben können, wie oft Sie den Schritt zu groß gewählt haben und wie stark die Trennungsangst tatsächlich ist.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Training.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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FundaK | Fragesteller/in
schrieb am 01.02.2017
Ich danke Ihnen herzlich
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