Alleine bleiben

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
elaprohm schrieb am 03.05.2015
hallo wir haben ein Hund aus Bulgarien gerettet und er hat sich schon stark verbessert, aber wir haben das Problem das er nicht allein bleiben kann. Wir müssen alle Türen abschließen weil er sie aufmachen kann und dann alles was zerstörbar ist zerstört und aus Protest rein pinkelt wie kann ich ihm das abgewöhnen?? Vielen Dank
3 Antworten
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 04.05.2015
Hallo,
schön, dass Sie eine arme Seele aus Bulgarien gerettet haben. Wie lange ist er denn schon bei Ihnen?
Ich nehme an, dass Ihr Hund zuvor auf der Straße gelebt hat!? Nun muss er sich daran gewöhnen, in einer Wohnung zu leben und auch das Alleine bleiben will erlernt werden. Sie schreiben es hat sich schon vieles verbessert. Daher nehme ich an, dass Sie inzwischen eine Bindung zu Ihrem Hund aufbauen konnten. Hunde zerstören nichts aus Protest und pinkeln auch nicht aus Protest in die Wohnung. Ich nehme eher an, dass es (trennungs-)Stress ist. Bauen Sie das Alleine Bleiben doch noch einmal ganz positiv auf. Beginnen Sie zuerst damit, dass der Hund alleine in einem Raum verbleibt. Gehen Sie ganz kurz aus dem Raum und dann wieder in den Raum hinein. Beachten Sie den Hund nicht. Er soll eine ganz normale Sache sein. Läuft er Ihnen hinterher, dann warten Sie, bis er sich in dem neuen Raum wieder hingelegt hat und verlassen diesen Raum wieder. Machen Sie das so lange, bis Ihr Hund Ihnen nicht mehr hinterher läuft. Dann beginnen Sie, kurz die Türen hinter sich zu schließen. Wichtig ist, dass der Hund nicht erst in einen Stresszustand kommt. Bei Stress kann der Hund nicht lernen und die Situation wird sich verschlechtern. Geben Sie Ihren Hund ruhig etwas zum Kauen, während Sie den Raum verlassen. Dies kann ein gefüllter Kong sein oder auch ein Kaustängelchen. Idealer weise sind sie wieder da, bevor der Kauspaß zu Ende ist.
Es wurde festgestellt, dass Zerstörungen und Unsauberkeit während des Trennungsstresses meistens in den ersten 10 Minuten auftritt. Wenn die Zeit des Alleine sein 10 Minuten ohne Stress geschafft werden kann, dann können auch relativ schnell längere Zeiten bewältigt werden.
Schaffen Sie gute Voraussetzungen für das Alleine bleiben. Lassen Sie Ihren Hund in einem Raum zurück, in dem er sich gerne aufhält. Gehen Sie zuvor eine ordentliche Gassirunde oder lasten Sie Ihren Hund zuvor gut aus. Besonders intensiv gelingt dies durch Nasenarbeit.
Füttern Sie ihn danach und geben Sie ihm dann die Möglichkeit sich noch einmal zu entleeren und zu versäubern, möglichst eine halbe Stunde nach der Fütterung. Manche Hunde sind beruhigter, wenn sie Alltagsgeräusche hören. Sie könnten z.B. ein Radio laufen lassen oder Entspannungsmusik.
Für manche Hunde ist auch ein begrenzter Raum beruhigend. Das kann ein spezielles Zimmer sein oder auch eine Hundebox (diese bitte nur sehr zeitlich begrenzt).

Bitte schimpfen Sie nicht mit Ihrem Hund, wenn er etwas zerstört hat oder eine Pfütze hinterlassen hat. Den zeitlichen Zusammenhang bekommt er eh nicht mehr und der Stress würde sich sogar noch verstärken. Je geduldiger und langsamer Sie das Alleine bleiben üben, desto mehr Erfolg werden Sie haben.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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ela-prohm
schrieb am 04.05.2015
Hallo Frau Holz
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wir haben ihn seit einem Jahr . Er macht es nicht immer mal können wir ihn alleine lassen und mal nicht . Außerdem haben wir noch das Problem mit fremden Hunden und bei macbchen fremden Menschen. Wir möchten ihn nicht abgeben und hatten schon 2 hundetrainer.
Lg
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 04.05.2015
Hallo,
wenn er es einmal macht und einmal nicht, lohnt es sich immer mal ein Trainingstagebuch zu führen: Was war unterschiedlich? Tageszeit, Auslastung, vorherige Aufregung, Zeitraum?
Welches Problem hat er denn mit anderen Hunden und fremden Menschen?
Beschreiben Sie mir doch einmal das Problem und versuchen Sie Ihren Hund mal zu charakterisieren?
Wir können auch gerne einmal telefonieren.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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