Alter Hund ist in der Nacht unruhig und kann nicht mehr allein sein.

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Ulrich B. schrieb am 24.03.2019
Mein Hund Ricki, 12 Jahre alt kostet mich seit ca 3 wochen viele Nerven. Zum einen kann ich ihn am Tag nicht mehr allein lassen, er hat sonst ausgeprägt Verlassensangst. Er bellt panisch, jault und versucht die ganze Zeit die Wohnungtür zu öffen.
Er war schon immer ein "Kontrollfreak" der tagsüber eigl nie schläft weil er alles mitbekommen muß. Aber ihn allein lassen war kein Problem, er hat dann zwar nicht geschlafen sondern nur gedödt das er mitbekommen konnte wann ich wieder komme.
Was aber noch nerviger ist, sobald ich mich ins Bett lege zum schlafen wird er sehr unruhig. Sonst ist er genau dann erst tichtig zur ruhe gekommen und hat fest geschlafen. Jetzt fängt er an zu hecheln, versucht die Wohnungtür zu öffnen, jault rum, will sich nicht aus seinen Platz schicken lassen, versucht in mein Bett zu klettern, scharrt auf dem Teppich, zittert zum teil. Das dauert so 1-2 Std dann wird er ruhiger und ich kann schlafe4bzw weiter schlafen. Das geht jetzt jeden Tag so 1-2 mal die nacht so. Er muß weder raus noch fehlt ihm was. War auch schon beim Tierarzt um zu klären ob er evtl Schmerzen hat, er ist aber im top Zustand. Ich kann mir sein Verhalten nur mit Verlassensangst erklären. Er bekommt jetzt Hanföl für Hunde aber das scheint nicht viel zu bringen. Ich hab seit 3 Wochen nicht mehr durch geschlafen. Was könnte ich tun? Was meint ihr dazu?
8 Antworten
Hallo Herr Bergmann, danke für Ihre Frage, die ich leider erst heute beantworten kann. Wenn andere organischen Probleme oder Krankheiten ausgeschlossen wurden, kann es sein, daß Ihr Hund unter einer Form von Demenz leidet - dort fallen auch Veränderungen des Schlaf-Wach-Zyklus auf (nächtliches Umherwandern), Unruhe, Zittern, Tremor, plötzlich auftretende Trennungsangst etc. Sie wollten mit Ihrem Tierarzt darüber sprechen - wenn es Demenz ist, kann er helfen.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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Ulrich B. | Fragesteller/in
schrieb am 13.04.2019
Ich war bereits beim Tierarzt und der Hund ist völlig gesund. Er ist auch sicher nicht dement noch hat sich Gehör oder das Sehen verschlechtert. Er ist ansonsten völlig normal. Erst ab dem Zeitpunkt wenn ich mich zum Schlafen hinlege fängt er an sich Stress zu machen.
Ich habe auch schon viel gegoogelt aber leider kein ähnliches Problem gefunden wo ich mir hätte Rat suchen können.
Ricki ist aus der Tierrettung und kommt ursprünglich aus Kroatien, es kann also durchaus sein das er in seinen ersten vier Lebensjahren evtl. traumatische Erfahrungen gemacht hat. Als er neu in unsere Familie kam hat er auch erst vieles lernen müssen wie zB vor dem Supermarkt zu warten ohne zu Jaulen und Angst zu haben das man ihn dort läßt.
Der Hund ist Nachts im selben Raum wie ich und kann mich sehen. Seit ca 2 Wochen habe ich ihm erlaubt das er in mein Bett kommen darf, da kuschelt er sich dann nah an mich oder liegt/steht auf mir drauf. Erst ist er ruhig aber nach ca 5-10 Minuten geht das Hecheln los und er fängt an sich zu stressen. Drei Tage war er deutlich ruhiger und hat nach ca 20 Minuten Stress zur Ruhe gefunden. Er hat nicht im Bett geschlafen und ist dann auf seinen Platz oder den Fußboden runter um zu schlafen.
Dann wieder drei Tage sehr unruhig wo er keine 3 Minuten im Bett lag und dann hin und her gelaufen ist, versucht hat die Haustür zu öffnen, sich unterm Schreibtisch zu verstecken und wieder in mein Bett zu kommen und sich halb hinter mir zu verstecken und auf mir zu liegen oder stehen. Das ging so 1-2 Stunden so jede Nacht. Nach ca 6 Std wurde ich von ihm geweckt weil er auf dem Teppich scharrte. Letzte Nacht war er wieder entspannter.
Ich bin kein Hundeneuling und bin mir sicher das es "hausgemachter" Stress ist von ihm, wohl Psychisch bedingt. Ich glaube das selbst Hundepsychologen dieser Fall eher neu ist. Wie gesagt dieser Zustand tritt immer nur dann auf wenn ich mich zum Schlafen hinlege, liege ich nachmittags auf meinem Bett macht er das nicht, ich muß mich schon entkleiden und zudecken dann geht es los.

MfG Ulrich
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Hallo Herr Bergmann, es freut mich, daß Ihr Hund gesund ist und der Tierarzt keinerlei Krankheiten gefunden hat. Ja, Tiere aus dem Ausland oder aber jedes andere Tier, selbst Tiere, die man als Welpen bekommen, können eine Verknüpfung mit irgendetwas haben - es können auch Gerüche sein, die wir z.B. gar nicht so wahrnehmen und schon stresst es den Hund so sehr, daß er Verhaltensauffälligkeiten zeigt, die auf den ersten Blick nicht zu erklären und auch nicht abzustellen scheinen. Es kommen ja mehrere Situationen zusammen, wo Ihr Hund verändertes Verhalten zeigt. Ich denke, es ist sinnvoll, daß Sie sich eine Fachfrau/-mann in Ihrer Nähe suchen, der zu Ihnen nach Hause kommt und sich ein Bild vor Ort machen kann. Wenn ich diesen Fall in meiner Nähe hätte, würde ich immer den Hund besuchen und dann natürlich vor Ort eine richtige Anamnese machen, um den eigentlich Grund des Verhalten herauszufinden, denn das ist das Wichtigste bei der ganzen Sache. Leider ist es bei einer Onlineberatung nicht möglich und sprengt hier auch den Rahmen. Ich bitte um Ihr Verständnis und wünsche Ihnen viel Erfolg.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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Hallo Herr Bergmann, es freut mich, daß Ihr Hund gesund ist und der Tierarzt keinerlei Krankheiten gefunden hat. Ja, Tiere aus dem Ausland oder aber jedes andere Tier, selbst Tiere, die man als Welpen bekommen, können eine Verknüpfung mit irgendetwas haben - es können auch Gerüche sein, die wir z.B. gar nicht so wahrnehmen und schon stresst es den Hund so sehr, daß er Verhaltensauffälligkeiten zeigt, die auf den ersten Blick nicht zu erklären und auch nicht abzustellen scheinen. Es kommen ja mehrere Situationen zusammen, wo Ihr Hund verändertes Verhalten zeigt. Ich denke, es ist sinnvoll, daß Sie sich eine Fachfrau/-mann in Ihrer Nähe suchen, der zu Ihnen nach Hause kommt und sich ein Bild vor Ort machen kann. Wenn ich diesen Fall in meiner Nähe hätte, würde ich immer den Hund besuchen und dann natürlich vor Ort eine richtige Anamnese machen, um den eigentlich Grund des Verhalten herauszufinden, denn das ist das Wichtigste bei der ganzen Sache. Leider ist es bei einer Onlineberatung nicht möglich und sprengt hier auch den Rahmen. Ich bitte um Ihr Verständnis und wünsche Ihnen viel Erfolg.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
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Stefanie H.
schrieb am 17.05.2019
Hi,
mich würde interessieren,wie es bei euch nun weiterging....
Ich habe nämlich seit ca einer Woche das gleiche Problem. Vor allem nachts
Mit meinem Border-Terrier , der schon 15 ist und Diabetiker seit 4 Jahren.

LG Steffi
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Ich habe bereits auf die Frage reagiert.

Viele Grüße Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
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Tina
schrieb am 29.08.2019
Ich versteh dich gut. Bei uns ist es ähnlich. Kaum liegt man, geht das gejammer los. Ich liebe meinen Hund, aber er bringt mich an meine Grenzen. Wir legen uns gegen 22h, er schläft bei uns im Bett. Wir nehmen mittlerweile einen Wassernapf mit ans Bett weil unser Hund nachts Durst bekommt. Früher ist er nachts selbst zum Napf gelaufen, das kann er nun nicht mehr weil er Arthrose hat und auf der Hinterhand schwach ist. Ich gehe dann gegen 23h oder Mitternacht nochmal mit ihm raus, gebe ihm Wasser und dann schläft er entweder bis 3h oder 4h und muss nochmal raus. Oder er jammert, dann hole ich ihn unter meine Decke, Kopf guckt raus. Meistens schläft er dann durch, manchmal aber nicht. Es ist echt hart, so oft nachts rauszumüssen, aber ich kann es ja nicht ändern. Er ist 16 und es geht ihm ganz gut, hat halt Arthrose in den Knien und braucht eine Gehhilfe, wenn wir länger als nur kurz Pippi machen gehen. Das hilft ihm total. Ist so ein Neoprenhöschen mit Tragegurten dran, hab ich bei Pet Physio online bestellt. Jedenfalls weckt uns unser Hund häufig und wir sind ziemlich fertig deswegen. Er bekommt 4x am Tag was zu essen. Um 10h, um 13h oder 14h, um 17h oder 18h und um 20h. Ich versuche jetzt, die Zeiten früher zu legen, damit er nachts nicht so oft raus muss. Mal sehen ob das hilft. Wichtig ist zu überlegen, dass dein Hund eventuell Schmerzen hat, die man nach außen nicht sieht. Er weiß dann vielleicht, oh gott, jetzt kommt die lange Nacht und ich muss liegen, keine Ablenkung... Oder es ist was neues in der Wohnung, ein WLan Router, ein Repeater, ein Möbelstück oder eine Pflanze, irgendwas das ihn stört, es kann alles sein. Oder er hat Hunger, weil er einfach nicht so lange ohne Futter sein kann, bei alten Menschen ist es auch oft so. Vielleicht hat er eine unentdeckte Zahnentzündung. War bei unserem so. Das sieht man auf einem Röntgenbild. Unser Hund hat alles abgeleckt, den ganzen Tag auf dem Boden gesucht und geleckt, seine Pfoten geleckt wie irre, seine Decke abgeleckt etc. Alles wegen einem schlimm entzündeten Eckzahn. Der Zahn ist raus, der Hund leckt nicht mehr. Bei unserem liegt die Unruhe nachts am Durst, frieren, Harndrang und Schmerzen in den Gelenken, wir versuchen gegen alles was zu tun. Meist schläft er dann, aber dann ist es schon 3 oder 4h nachts. Ich kann nur jedem raten: Ein Hund wird mal alt, überlegt es euch bevor ihr einen Welpen kauft oder einen Hund aus dem Tierheim holt. Es kann euer ganzes Leben verändern. Nicht immer zum Positiven. Dafür muss man geboren sein. Eventuell den Job aufzugeben, um den Hund zu pflegen, das macht nicht jeder. Muss aber manchmal sein. Und dann? Überlegt es euch.
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Hallo Zusammen,

ich habe auf diese Frage bereits reagiert.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
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