Corona hat Trennungsangst ausgelöst

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Simone T. schrieb am 11.05.2020
Simi 48 Jahre
Hallo die Hündin unseres Sohnes, Sibierischer Husky (bald 4Jahre) hat plötzlich Trennungsangst! Seit letzter Woche als mein Sohn wieder durch die Lockerungen ins Geschäft musste, beisst sie entweder an der Balkontüre (gekippt) das Dichtungsgummi ab oder jetzt sogar an der Eingangstüre am Rahmen herum, um raus zu kommen. Sie wird wenn er arbeitet regelmässig von uns (Partner welcher sein Hundegötti ist) ausgeführt oder mit zu uns gebracht, so war es vor Corona. Sie war ausgeglichen und gab keinerlei Anzeichen, von Unwohlsein und Einsamkeit. Nome so heisst sie, möchte nach mehr als 1 1/2 Std. Ausgang jetzt des öfteren auch nicht mehr in die Wohnung, weil sie weiss das mein Partner anschliessend wieder gehen muss...... Wie findet sie wieder das Vertrauen, bzw. wie bekommen wir ihre Verärgerung in den Griff?
1 Antwort
Liebe Simi,
die Corona Krise hat mächtige Veränderungen gebracht. Hunde, die vormals ohne Probleme alleine bleiben konnten, können es plötzlich nicht mehr.
8 Wochen oder sogar noch länger, ist der Mensch plötzlich 24 Stunden daheim. Plötzlich hat man viel Zeit und die beschäftigt man sich mit dem Hund. Der Hund weiß ja nicht, dass es eine Ausnahmesituation ist und es irgendwann wieder zur Normalität zurückgeht.
Wenn Nome bereits zerstörerisch tätig ist, deutet das auf enormen Stress hin. Hier muss das Alleine-bleiben wieder neu gelernt werden, ähnlich wie bei einem Welpen.
Kleinschrittig und im Tempo des Hundes. Das kann einige Zeit dauern. Ohne Training wird sich die Situation vielleicht noch weiter verschärfen.
Fangen Sie an, den Hund nur kurz alleine im Zimmer zu lassen, Sie gehen aus der Tür und sofort wieder rein. Nome braucht das Vertrauen, dass der Mensch auch wieder kommt und es nicht schlimm ist, wenn er mal weg ist. Hier kann ein gefüllter Kong hilfreich sein. Wichtig ist, dass der Hund während des Trainings nicht alleine gelassen wird, sonst macht man sich die Trainingserfolge zunichte. So lange geübt wird und die Zeit weiter aufgebaut wird, sollte sie nicht alleine bleiben müssen. Beim Alleine bleiben Training ist zu beachten, dass man nicht jedes Mal länger weg ist, sondern immer im Durchschnitt arbeitet. Soll heißen, wenn ich 10mal übe, bleibe ich nicht 1 Minute, dann 2, dann 3, dann 4 usw. weg, sondern "pendle" mich ran. Also ZB. 2 Minuten, dann 1, dann 5, dann wieder 3.
Viel Erfolg
Viele Grüße
Claudia Rieker
www.hundeschule-schnueffelnase.de
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