Hund gewöhnt sich nicht ans alleine bleiben

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Marie M. schrieb am 12.09.2018
Hallo liebe Hundetrainer, ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich.
Mein 9 Monate alter Rüde kann sich leider gar nicht daran gewöhnen, alleine zu bleiben.
Als 13 Wochen alten Welpen haben wir ihn zu uns geholt und auch nach wenigen Tagen damit angefangen, das allein sein zu üben, indem wir mal 5 minuten ins Bad oder nach draussen gegangen sind, ohne ihn mitzunehmen. Schon allleine dies stresst ihn allerdings sehr und er kann sich bis heute nicht daran gewöhnen. Schon wenn man nur für wenige sekunden die Wohnung verlässt und ihn nicht mitnimmt, jault er, zerkratzt die Tür und stresst sich sehr. Wenn wir nun doch mal weg müssen, müssen wir das komplette Zimmer ausräumen, in dem er bleibt, da er alles herunterreisst, an der Tür kratzt und auf Betten und Kissen pinkelt. Wenn wir dann wiederkommen ist er extrem gestresst,völlig ausser atem und das Zimmer sieht aus wie Sau. Auch Kauspielzeuge als ablenkung oder ihn vorher auszupowern macht leider keinen Unterschied. Er schreit ausserdem auch in einer Lautstärke, dass man es noch beim nächsten Haus hören kann. Wir sind mit unserem Latein leider am Ende. Nun wurde uns mehrfach geraten , ihn an eine Box zu gewöhnen, dies würde vielleicht helfen. Macht diese Idee Sinn? Und wenn ja, wie geht man mit der Gewöhnung am Besten voran? Was für eine Box eignet sich? Eine vollvergitterte Box oder eher eine teilweise Geschlossene? Leider kommen wir nicht umhin, ihn 2-3 mal die Woche für wenige Stunden alleine zu lassen, und es tut mir wirklich weh zu sehen, wie viel Stress das für ihn bedeutet. Ich hoffe, Sie können mir behilflich sein.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüsse,
Marie Möder
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 13.09.2018
Hallo,
wenn er nie richtig gelernt hat, alleine zu bleiben, bekommt er, sobald er in die Box muss nur noch mehr Stress und kann ganz sicher nicht entspannen.
Wenn Ihr Hund es schon nicht ertragen kann, dass Sie das Zimmer verlassen, hat er natürlich eine Menge Stress, wenn Sie die Wohnung verlassen.
Sie haben gleich mit fünf Minuten angefangen, das ist ein viel zu großer Schritt.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, SOFORT wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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