Hallo,
wir wissen von unseren Hunden, dass sie "kontextspezifisch" lernen. Das bedeutet, dass ein Hund, wenn er ein Verhalten lernt, dieses Verhalten in einer ganz bestimmten Situation mit ganz bestimmten Reizen lernt. Wenn man möchte, dass ein Hund das Verhalten nun von einer Situation auf eine andere Situation überträgt, muss er "generalisieren". Das bedeutet für den Hund, dass er weitere Lernschritte absolvieren muss. Für den Trainer oder den Hundehalter bedeutet das, dass man weiter mit dem Hund trainieren und dabei die Situation langsam verändern muss.
Für das Problem, das Ihr Hund derzeit beim Alleinebleiben zeigt, bedeutet das: Es ist möglich, dass Ihr Hund gelernt hat, entspannt alleine zu bleiben, so lange er bestimmte Reize wahrnimmt. Das könnte der damalige zweite Hund sein, aber auch die Umgebung, in der er gelebt hat, bestimmte Geräusche (Radio, Fernsehen, Umwelt, ...) etc. Wenn dies der Fall ist, könnte das nun für Sie bedeuten, dass Ihr Hund nun noch einmal einige Trainingseinheiten mit Ihnen in seiner neuen Umbebung mit den neuen Reizen benötigt, um auch bei Ihnen entspannt alleine bleiben zu können. Ich würde Ihnen daher raten, Ihren Hund wie einen ganz jungen Hund zu betrachten, den Sie nun durch gezieltes Training an das Alleinebleiben in seinem neuen Umfeld heranführen sollten.
Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net