Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Jakob B. schrieb am 08.02.2019
Hallo, wir haben ein „kleines“ Problem.
Unser Labrador Bruno ist nun 9 Monate alt und ein wahrer Prachtkerl. Gewicht, Gesundheit, Größe alles in Ordnung. Spaß am Spielen, liebt Menschen, liebt fremde Hunde und vor allem Futter.
Allerdings hat er seit geraumer Zeit eine Phase, die es uns sehr erschwert, ihn alleine zu lassen. Tagsüber begleitet er mich oder meinen Vater ins Geschäft, dort schläft er friedlich und mittags gehen wir mit ihm raus. Wenn er unter der Woche bei meiner Mutter ist, dann dasselbe Bild. Er schläft viel und ist weitestgehend ein Vorzeigehund.
Meine Freundin arbeitet im Außendienst und hat ihn tagsüber bei sich gehabt. Für Termine hat sie ihn dann wie sonst auch zwischen 2 und 3 Stunden alleine gelassen. Er hatte dann immer unsere ganze Wohnung für sich (Maisonette, knapp 70 m2, keine Zimmer, einfach nur 2 Stockwerke mit offenen Bereichen).
Anfang Dezember hat es angefangen. Während er alleine war, hat er draußen in der Wand Dübellöcher gefunden, die er solange abgeschnüffelt/abgeschleckt hat, bis er die Tapete um das Loch abziehen/abkauen konnte. Dann hat er die Dübel rausgezogen und mit ihnen gespielt. Irgendwann hat er das munter an Stellen auf der Wand probiert, die keine Löcher hatten, weswegen wir jetzt 5 restaurierte Stellen im Flur haben. Das hat er immer nur getan, wenn er alleine war. Erwischen konnten wir ihn leider nie. Wir haben uns damals schon Rat geholt und Züchtung, Tierarzt und Fachmenschen gesprochen und haben es auf Langeweile geschoben.
Nach einiger Zeit kam er allerdings auf die Idee, Tüten vom Tisch zu ziehen und die darin enthaltene Deko kaputtzubeißen und im UG zu verteilen. Da das 2, 3 mal passierte, haben wir eine Tür eingesetzt. Nun hat er nur noch das UG (Wohnzimmer, Küche und Esszimmer) wenn er alleine ist.
Das hat aber nicht wirklich geholfen. Ist er längere Zeit alleine, dann sucht er sich Plastik und zerknabbert es bis zur Unkenntlichkeit. Mittlerweile hat er seine Zerstörungswut auch auf Papier ausgeweitet, dass er sich zusammensucht. Das können Bücher sein, Klopapier usw. Im Urlaub hat er uns eine an der Wand hängende Holzgarderobe angenagt.
Das alles hat uns stark zum Nachdenken gebracht und uns auch unsere Erziehung infrage stellen lassen. Hier mal eine Übersicht, was wir getan haben und welche Auswirkungen wir befürchten:
- Überschwängliches Verabschieden und Begrüßen, bei längerer Abwesenheit -> haben wir abgestellt, Abwesenheit soll ja normal werden für ihn
- Belohnen bei Nichts-Anstellen während Abwesenheit -> mittlerweile haben wir die Empfehlung bekommen, dies nicht mehr zu tun (selber Grund wie oben)
- Übermäßiges Kuscheln -> eine befreundete Tierpsychologin hat uns darauf hingewiesen, dass Überfürsorglichkeit, ständiges Beieinandersein (z.B. auch nachts schlafen Bett an Bett) etc. dafür sorgen, dass er seine entwickelte Angst alleine zu sein, immer weiterbildet. Also schläft er seit kurzem räumlich getrennt, muss vermehrt auf seiner Decke im Wohnzimmer liegen usw.
Tatsächlich habe ich vor gut 2 Wochen angefangen mich mit einer Kamera auf den Flur zu setzen und ihn zu beobachten. Nachmittags/abends bleibt er kurz an der Tür stehen, legt sich dann aber hin und pennt entspannt. Gut und gerne auch 2 Stunden ohne Probleme. Wenn er etwas angestellt hat, dann bin ich rein und habe bestimmt und deutlich „Nein, Aus!“ gesagt. Das Beobachten hat ansonsten immer gut geklappt in den letzten 2 Wochen.
Gestern Abend war ich dann im Training und knapp 2einhalb Stunden weg und wieder dasselbe. Ich komme heim und Chaos (ein Buch, Klopapier und die Hüllen von Playstation-Spielen).
Das hat uns jetzt dazu veranlasst, wirklich ganz von vorne anzufangen und bei mehrmals 5 Minuten am Tag für eine Woche zu beginnen. Das wollen wir dann ganz langsam sukzessive erweitern (in 5 bis 10-Minuten-Schritten, wochenweise). Wir haben ansonsten ein Fernhaltespray, das mit Citrus arbeitet im Einsatz (für die wichtigsten Dinge im UG), das scheint auch zu funktionieren. Das nächste, das meine Freundin gerne ausprobieren würde, ist das Phäromone-Spray für die Steckdose, an das der Hund gewöhnt werden kann. Das aber nur als Notlösung wenn die anderen Dinge nicht funktionieren.
Wir sind auf der Suche nach Expertenmeinungen, denn die Tatsache, dass er alleine bleibt, war eine der Grundvoraussetzungen für unser Zusammenleben. Sind aktuell echt ratlos. Klar, dass es ein langer, steiniger Weg mit Rückschlägen ist, aber dauernde Rückschläge sind da ganz schön doof.
Wir hoffen, dass Sie uns helfen können.
Unser Labrador Bruno ist nun 9 Monate alt und ein wahrer Prachtkerl. Gewicht, Gesundheit, Größe alles in Ordnung. Spaß am Spielen, liebt Menschen, liebt fremde Hunde und vor allem Futter.
Allerdings hat er seit geraumer Zeit eine Phase, die es uns sehr erschwert, ihn alleine zu lassen. Tagsüber begleitet er mich oder meinen Vater ins Geschäft, dort schläft er friedlich und mittags gehen wir mit ihm raus. Wenn er unter der Woche bei meiner Mutter ist, dann dasselbe Bild. Er schläft viel und ist weitestgehend ein Vorzeigehund.
Meine Freundin arbeitet im Außendienst und hat ihn tagsüber bei sich gehabt. Für Termine hat sie ihn dann wie sonst auch zwischen 2 und 3 Stunden alleine gelassen. Er hatte dann immer unsere ganze Wohnung für sich (Maisonette, knapp 70 m2, keine Zimmer, einfach nur 2 Stockwerke mit offenen Bereichen).
Anfang Dezember hat es angefangen. Während er alleine war, hat er draußen in der Wand Dübellöcher gefunden, die er solange abgeschnüffelt/abgeschleckt hat, bis er die Tapete um das Loch abziehen/abkauen konnte. Dann hat er die Dübel rausgezogen und mit ihnen gespielt. Irgendwann hat er das munter an Stellen auf der Wand probiert, die keine Löcher hatten, weswegen wir jetzt 5 restaurierte Stellen im Flur haben. Das hat er immer nur getan, wenn er alleine war. Erwischen konnten wir ihn leider nie. Wir haben uns damals schon Rat geholt und Züchtung, Tierarzt und Fachmenschen gesprochen und haben es auf Langeweile geschoben.
Nach einiger Zeit kam er allerdings auf die Idee, Tüten vom Tisch zu ziehen und die darin enthaltene Deko kaputtzubeißen und im UG zu verteilen. Da das 2, 3 mal passierte, haben wir eine Tür eingesetzt. Nun hat er nur noch das UG (Wohnzimmer, Küche und Esszimmer) wenn er alleine ist.
Das hat aber nicht wirklich geholfen. Ist er längere Zeit alleine, dann sucht er sich Plastik und zerknabbert es bis zur Unkenntlichkeit. Mittlerweile hat er seine Zerstörungswut auch auf Papier ausgeweitet, dass er sich zusammensucht. Das können Bücher sein, Klopapier usw. Im Urlaub hat er uns eine an der Wand hängende Holzgarderobe angenagt.
Das alles hat uns stark zum Nachdenken gebracht und uns auch unsere Erziehung infrage stellen lassen. Hier mal eine Übersicht, was wir getan haben und welche Auswirkungen wir befürchten:
- Überschwängliches Verabschieden und Begrüßen, bei längerer Abwesenheit -> haben wir abgestellt, Abwesenheit soll ja normal werden für ihn
- Belohnen bei Nichts-Anstellen während Abwesenheit -> mittlerweile haben wir die Empfehlung bekommen, dies nicht mehr zu tun (selber Grund wie oben)
- Übermäßiges Kuscheln -> eine befreundete Tierpsychologin hat uns darauf hingewiesen, dass Überfürsorglichkeit, ständiges Beieinandersein (z.B. auch nachts schlafen Bett an Bett) etc. dafür sorgen, dass er seine entwickelte Angst alleine zu sein, immer weiterbildet. Also schläft er seit kurzem räumlich getrennt, muss vermehrt auf seiner Decke im Wohnzimmer liegen usw.
Tatsächlich habe ich vor gut 2 Wochen angefangen mich mit einer Kamera auf den Flur zu setzen und ihn zu beobachten. Nachmittags/abends bleibt er kurz an der Tür stehen, legt sich dann aber hin und pennt entspannt. Gut und gerne auch 2 Stunden ohne Probleme. Wenn er etwas angestellt hat, dann bin ich rein und habe bestimmt und deutlich „Nein, Aus!“ gesagt. Das Beobachten hat ansonsten immer gut geklappt in den letzten 2 Wochen.
Gestern Abend war ich dann im Training und knapp 2einhalb Stunden weg und wieder dasselbe. Ich komme heim und Chaos (ein Buch, Klopapier und die Hüllen von Playstation-Spielen).
Das hat uns jetzt dazu veranlasst, wirklich ganz von vorne anzufangen und bei mehrmals 5 Minuten am Tag für eine Woche zu beginnen. Das wollen wir dann ganz langsam sukzessive erweitern (in 5 bis 10-Minuten-Schritten, wochenweise). Wir haben ansonsten ein Fernhaltespray, das mit Citrus arbeitet im Einsatz (für die wichtigsten Dinge im UG), das scheint auch zu funktionieren. Das nächste, das meine Freundin gerne ausprobieren würde, ist das Phäromone-Spray für die Steckdose, an das der Hund gewöhnt werden kann. Das aber nur als Notlösung wenn die anderen Dinge nicht funktionieren.
Wir sind auf der Suche nach Expertenmeinungen, denn die Tatsache, dass er alleine bleibt, war eine der Grundvoraussetzungen für unser Zusammenleben. Sind aktuell echt ratlos. Klar, dass es ein langer, steiniger Weg mit Rückschlägen ist, aber dauernde Rückschläge sind da ganz schön doof.
Wir hoffen, dass Sie uns helfen können.