Mein Hund quängelt auf der Arbeit

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
MischAkela schrieb am 05.07.2018
Mein Hund ist 1 1/2 Jahre alt und seit er 3 monate alt ist, nehme ich ihn mit ins Geschäft. Ich arbeite als Nageldesignerin.
Er hat seinen eigenen Platz und kann im hinteren Teil des Ladens frei eum laufen. Er hat, das er nicht aus dem Laden rennen könnte, ein Hundegitter, wo er mich immer sehen kann.
Er ist sehr unkompliziert und hört auf alle Kommandos. Er ist sehr brav, aber seit einiger Zeit fängt er immer an zu hächeln, quitschen und steht auf den Hinterbeinen und bettelt. Es macht manchmal fast den Eindruck als würde er hyperfentilieren, aber er hat Wasser und viel Auslauf.
Ich weiss nicht mehr was ich machen soll, denn Zuhause lassen will und kann ich nicht, ich arbeite fast 10std täglich und habe keine möglich über Mittag nach Hause zu gehen. Ich habe recherchiert und das einzige was darauf zurrifft ist, das er Verlustängste entwickelt hat. Bitte helft mir ich weiss nicht mehr weiter.

Liebe Grüsse
Micheline
6 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.07.2018
Hallo,
Sie haben geschrieben, was der Hund macht aber nicht, wie Sie reagieren. Das wäre sehr wichtig zu wissen :-)

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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MischAkela | Fragesteller/in
schrieb am 05.07.2018
Hallo,

Ja natürlich, an das habe ich gar nicht gedacht.
Am Anfang habe ich probiert ihn zu beruhigen, mit sanfter Stimme und habe gesagt: „es ist alles okey“ irgendwann hat er mich damit ao nervös gemacht, weil ich natürlich mit den Kunden am reden war und habe immer wieder psst, manchmal ruhig manchmal scharf, gezischt.
Dann hat meine Cheffin angefangen die Türe zu zumachen wenn er anfieng, das geht nicht gut, weil dann kriegt er die totale Kriese.
Also jetzt gibt es Tage an denen ich ihn komplett ignoriere und Tage wie heute wo ich wütend auf ihn zulaufe ihn in sein Bett schicke und sage er soll da bleben, normalerweise hört er überhaupt nicht darauf, aber heute komiserweise schon. Ich bezweifle aber dass das eine gute Lösung ist.
Vorallem unangenehm für alle Leute im Studio.
Und seit einem Monat kann er auch nicht ruhig zuhause bleiben, ich höre ihn dann (vom 12.stock) noch jaulen und heulen, egal wie kurz oder lang ich weg bleibe.
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MischAkela | Fragesteller/in
schrieb am 05.07.2018
Er reagiert aber nie auf mich. Er läuft mir dann nur nach und fiebst vor sich hin.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.07.2018
Dann sollten Sie zuerst zuhause das alleine bleiben üben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.
Egal, was Sie tun, ob Sie zischen, mit sanfter Stimme versuchen, ihn zu beruhigen, wütend werden, erreicht der Hund, was er will: Aufmerksamkeit. Alles andere versteht er nicht.
Besser, als ihn wütend in sein Bett zu schicken wäre, zuerst mit dem Hund zu üben, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Das können Sie auch zuhause. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Trainieren Sie das zuerst ohne Ablenkung. Wenn es funktioniert, wäre es gut, das Ganze mit eingeweihten Personen zu üben.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de.
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MischAkela | Fragesteller/in
schrieb am 05.07.2018
Vielen herzlichen Dank für die Hilfe!!
Ich werde aufjedenfall mit ihm Üben!
Aber kann es denn sein, das er bis jetzt immer super alleine bleiben konnte und das anhängliche erst mit der Zeit entwickelt worden ist oder habe ich irgendwie dazu beigesteuert? Weil das er während der Arbeit so macht und Zuhause bellt war nicht von Anfang an so. Das hat erst vor ein paar Monaten angefangen.
Und wenn ich die Türe zu mache wenn er bellt, ist eher keine gute Idee? Jemand sagte mir einmal, mal soll das so üben, wenn sie nicht aufhören zu bellen... ich denke das machts es noch schlimmet?

Vielen Dank nochmals!

Lg
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.07.2018
Ob Sie zu diesem Verhalten beigesteuert haben, kann ich nicht sagen. Möglicherweise sind Sie einmal darauf eingegangen und der Hund hatte ein Erfolgserlebnis.
Wenn Sie die Tür auf lassen beim raus gehen ist keine gute Idee denn dann hat der Hund ja wieder genau das erreicht, was er wollte. Er bellt, Tür bleibt auf. Er soll ja lernen, dass SIE bestimmen und er Sie nicht kontrollieren soll. Deshalb sollte das Bellen Sie nicht interessieren. Sie gehen, wann und wohin Sie wollen, ohne dem Hund das erklären zu müssen und auch, ohne ihn trösten zu müssen. All das verstärkt nämlich dieses Verhalten.

LG
Ellen Mayer
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