Trennungsangst bis zum weglaufen

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Carl schrieb am 30.09.2015
Unser Hund ist 4 1/2 Jahre alt. Wir haben ihn erst seit 2 Monaten. Wir besitzen ein Haus und vorher war er in einer Wohnung. Er ist der liebste Hund den ich kenne, er gehorcht und ist anständig erzogen worden. Er will aber nicht alleine sein. Wenn wir zu Hause sind, ist er ruhig, auch Nachts obwohl er nicht ins Haus darf. Aber sobald wir ihn allein lassen, klettert über jeden Zaun, den wir bauen und wir müssen ihn deswegen an die Kette legen, was wir nicht wollen, aber die Gefahr das er überfahren wird ist zu groß. Wir gehen arbeiten und der Hund ist ca. 7 Stunden allein. Die Nachbarn können sein gejaule nicht ertragen und seit wir wissen das er so jämmerlich jault haben wir auch keine ruhige Minute mehr. Was können wir machen?
1 Antwort
Hallo, war der Hund vorher auch alleine oder war dort immer jemand zu Hause (Menschen/Hunde)?
Wenn er nie alleine war, hat er wahrscheinlich nie gelernt., dass man sich z.B. mal alleine beschäftigen kann, schlafen kann aber Herrchen/Frauchen immer wiederkommen. Also müßten sie mit einem Training beginnen, wo er genau dies lernt. Das erfordert allerdings Zeit, da man ihn in kleinen Schritten an das Alleinebleiben gewöhnen muß. 7 Stunden sind dafür zu lange.
Also können sie im Moment nur Managementmaßnahmen ergreifen, bis sich ihr Hund ans alleinelassen gewöhnt hat.
Mögliche Dinge wären: Hund im Haus lassen ( ein Raum reicht - Flur Diele) damit wäre er nicht alleine draussen, sein Gejaule wäre zur Freude der Nachbarn nicht so laut zu hören und es wirken nicht so viele Umweltreize auf ihn ein. Da könnten sie ihm z.B. auch eine "Höhle" hinstellen in die er sich zurückziehen kann ( finden viele Hunde toll, weil sie sich dort geborgen fühlen) und ihm etwas zum Beschäftigen anbieten (gefüllter Kong, Kauknochen o.ä.).
außerdem könnten sie dort eventuell noch einen Adaptilzerstäuber anbringen. Dieser sondert einen beruhigenden Geruchsstoff ab, der den der Mutterhündin imitiert und dem Hund signalisiert - alles nicht so schlimm, keine Angst.
Können sie ihre Arbeitszeit verlagern, so dass zumindest für einen Zeitraum, der Hund nicht so lange alleine ist?
Können sie einen Nachbarn fragen, ob er auf den Hund aufpasst, während sie arbeiten sind? Vielleicht gibt es in ihrer Nähe ein älteres Ehepaar/Person, die den Hund nimmt und z.B. auch mit ihm spazieren geht (Hundepatenschaft).
Gibt es eine Huta ( Hundetagesstätte) oder einen Dogsitter, der sich um den Hund kümmern könnte?
Parallel dazu aber bitte unbedingt das Training beginnen. Ungünstig ist aber, dass sie ja eigentlich keine Zeit haben. Das erschwert es ganz ungemein. Da die Zeitintervalle so lang sind.
Man könnte versuchen parallel zu trainieren. Z.B. Alleinebleiben in der Wohnung und wenn sie arbeiten müssen, muß der Hund draussen bleiben.
Anbindehaltung ist im TschG streng geregelt, bitte achten sie darauf dass sie alle Auflagen diesbezüglich erfüllen, sonst droht ihnen Ärger mit dem Amtstierarzt und dem Ordnungsamt.
Den ausführlichen Gesetzestext dazu finden sie hier: http://www.gesetze-im-internet.de/tierschhuv/BJNR083800001.html


Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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