Liegt das am Landleben? Hund dreht regelrecht durch!

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Ela B. schrieb am 01.05.2024
Seit August 23 wohnt ein Mischling aus Bulgarien bei uns. Er sollte etwa 45 cm hoch werden, wir sind jetzt bei 64 cm! Vor acht Wochen sind wir aufs Land gezogen, die Wohnung ist 30 qm größer, aber 1.OG, so dass wir keinen eingezäunten Freilauf mehr haben, wie vorher, sondern zwei Balkone, was für den Hund ja nicht dasselbe ist.
Seit wir hier sind, dreht Bello durch! Er will auf alle Katzen los, will allem hinterher, Fahrräder, Autos, Mopped, Bus anderen Tieren. Er springt an meinem Mann und mir hoch (falls wir uns mal erlauben, fünf Minuten was für uns zu machen) und zwickt recht schmerzhaft, auch gerne während man telefoniert. Er ist extrem dominant und zurzeit trägt er ein Hormonimplantat, was ihn ruhiger machen sollte, weil er dauernd uns und Angehörige besteigen wollte. Auch das ging eher in die andere Richtung und man tut sich jetzt schwer zu sagen, was vom Implantat kommt und was zur Pubertät gehört.
Wir wollten eine Rassenbestimmung machen lassen, um ihm besser gerecht zu werden, aber es gab vom Labor aus kein Ergebnis. Rasse mit den bekannten Hunden nicht kompatibel. Aufgrund seiner Art haben wir schon überlegt, ob evt. ein Hütehund/Herdenschutzhund mit drinsteckt? Die einen sagen, die seien nicht erziehbar, andere meinen, dass da durchaus ein guter Begleiter daraus hervorgehen kann. Wir sind in der Hundeschule, hatten auch schon Einzeltraining, aber wirklich viel bringen tut es nicht. Immer wenn wir denken, dass wir kleine Fortschritte machen, geht es einen Riesenschritt zurück. Ich habe den Verdacht, dass er so den fehlenden Freilauf kompensiert? Er ist mit seinen 40 kg, ein Jahr alt, jetzt so kräftig, dass ich als Frau ihn kaum noch halten kann, wenn er durchdreht und sich wie ein Wilder im Kreis dreht. Wir hatten beide schon mehrere muskuläre Verletzungen wegen ihm, bis hin zum Bänderriss. Er kann auch anders. Völlig ruhig auf seinem Platz und ganz umgänglich. Es ist als wären da Teufel und Engel in einem. Wir haben für ihn alles auf den Kopf gestellt, verzichten auf jegliches Freizeitvergnügen, denn allein lassen kann man ihn auch nicht. Er ist ein kleiner Zerstörer, alles, was er sich organisiert, wird kaputt gebissen. Wir sind hundeerfahren und haben sowas noch nie erlebt. Natürlich braucht alles seine Zeit, aber wenn es so weitergeht, sind wir die Falschen für ihn oder er nicht der Richtige für uns. Es waren schon verschiedene Trainer mit eingebunden, manche hart, manche antiautoritär. Wir wissen so langsam nicht mehr weiter, können auch jetzt nicht schon wieder umziehen. Bin für jeden Tipp dankbar!
5 Antworten
Hallo Ela,

da kommt ja einiges zusammen. Leider so viel, dass sich das hier pauschal nicht beantworten lässt.
Wurde der Hund mal medizinisch durchgecheckt oder wart ihr mal bei einer*m Verhaltenstherapeut*in? Das wäre jetzt mein erster Gedanke gewesen, da er (so liest es sich zumindest) sehr stressanfällig zu sein scheint. So kann Training erstmal nicht fruchten, da es bei ihm im Gehirn zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht richtig verarbeitet werden kann …
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Ela B. | Fragesteller/in
schrieb am 03.05.2024
Bei der TA waren wir schon mehrfach, ihr fiel nur das Implantat ein, das er kurz vor seinem ersten Geburtstag bekam. Wir können uns vor allem seine Veränderung von Stadt aufs Land nicht erklären, da wir dachten, dass dann alles besser wird. Ein Tierverhaltenstrainer war bei uns, kurz nach dem Umzug. Er hatte merkwürdige Verhaltensweisen, war uns extrem unsympathisch (menschlich gesehen) und wurde mehrfach gezwickt, weil er einfach in der Wohnung stand und unser Hund natürlich steil ging wie bei allen Fremden. Unsere Fellnase beisst nicht blutig, aber er zwickt manchmal ordentlich, gibt blaue Flecke und Zahnabdrücke. Wir wollen es nochmal bei jemand anderem mit Einzeltraining versuchen, haben zurzeit nur Gruppen-Junghunde Training, zusammen mit deutlich kleineren Hunden. Ja, es ist wirklich viel, was da zusammen kommt, unser Leben dreht sich nur noch um unseren Hund, was natürlich auch uns so langsam stresst.

Gruß Ela
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Ok, das klingt ja leider nicht sehr professionell, was den Tierverhaltenstrainer betrifft.
Ich denke, Einzeltrainings wären für Euch durchaus Sinn, da dann individueller auf die Bedürfnisse Eures Hundes eingegangen werden kann.
Durchaus möglich, dass es sich zum Teil nach einer Weile "von alleine" etwas verbessert, wenn sich Euer Hund an die neue Umgebung gewöhnt hat. Es waren vermutlich auch (zu) viele Veränderungen für ihn auf einmal: Pubertät, Implantat, Umzug … drücke Euch die Daumen, dass Euch geholfen werden kann.
Hier im Forum ist dafür leider nicht der passende Rahmen.
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Ela B. | Fragesteller/in
schrieb am 06.05.2024
Trotzdem lieben Dank für Ihre Antworten und Ihnen Alles Gute.

Gruß Ela
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Sehr gerne und Dankeschön :)
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