Was tun, wenn neuer Hund (6 Jahre) plötzlich Besucher anknurrt und bellt?

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Maglinde schrieb am 14.04.2021
Guten Tag,

wir haben seit knapp drei Wochen einen kleinen 6-jährigen Mischling aus dem Tierschutz. Er kommt aus einem Tierheim aus dem Ausland und ist insgesamt noch etwas ängstlich. An unsere Kernfamilie (2 Erwachsene, 2 Kinder) hat er sich schon sehr gut gewöhnt und zeigt sich ruhig und aufgeschlossen. Auch mit den Kindern ist er sehr lieb und zeigt keinerlei Aggressivität. Wir wohnen in einem Haus mit den Großeltern. Seit ein paar Tage fängt unser Hund an, die Großeltern anzuknurren und anzubellen wenn sie zu uns oben in die Wohnung kommen. Draußen im Garten tut er dies nicht.

Vor Männern hat er insgesamt noch etwas Angst und geht lieber etwas auf Abstand (abgesehen von meinem Mann). Er frisst nur sehr ausgewähltes Nassfutter und lässt sich kaum mit Leckerlis ablenken oder beruhigen. Ich vermute, dass er sein neues Revier bei uns nun verteidigt. Bevor sich bei ihm jetzt Verhaltensweisen festsetzen, würde ich gerne wissen, wie wir mit dem Knurren und Bellen am besten umgehen? Er soll zukünftig auch nicht auf jeden Besuch mit diesem Vergalten reagieren.
1 Antwort
Hallo Maglinde, danke für Ihre eMail. Es kann sein, daß er Angst vor Fremden hat, ob er sein Revier verteidigt ist nicht genau zu sagen. Draußen im Garten macht er es wahrscheinlich nicht, weil er doch noch Ausweichmöglichkeiten hat. Sie können so vorgehen: Ihre Eltern sollen, wenn Sie zu Ihnen kommen, den Hund ignorieren. Ignorieren heißt nicht ansprechen, anfassen oder anschauen. Es fällt schwer, ich weiß! Das Nassfutter können Sie in eine Tube füllen - die gibt es im Fachhandel oder Internet zu kaufen (evtl. nimmt er auch Leberwurst aus der Tube). Wenn es klingelt, sollte er an die Leine genommen werden und von einem Familienmitglied gehalten werden mit Abstand zur Tür. Sobald die Tür geöffnet wird und Ihr Hund nimmt die Eltern wahr, bekommt er Futter aus der Tube - bitte nicht vorher schon ablenken, sondern möglich zeitgleich mit der Wahrnehmung die Tube an sein Maul halten, damit er die Eltern mit etwas GUTEM verbindet. Füttern Sie ihn bitte solange die Eltern Platz genommen haben. Ist er dann ruhig machen Sie ihn los und weisen Ihre Eltern weiterhin an, ihn nicht zu beachten. Es kann sein, daß er dann von sich aus Kontakt aufnimmt. Da die Eltern ja im Haus wohnen, können Sie ja ganz gut üben.

Viele Grüße aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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