Wie mit traumatisiertem Hund umgehen?

Hallo Ninna, viele Hunde aus dem Ausland haben schlimme Dinge hinter sich. Man braucht viel Geduld und ein gutes Bauchgefühl. Die Hunde brauchen zunächst um Sicherheit zu bekommen, einen strukturierten Tagesablauf, der jeden Tag gleich abläuft - wenn man Pech hat, genau nach der Uhr! Erwarten Sie zunächst wenig bis gar nichts von Ihrer Hündin, sondern seien Sie da, wenn nötig bzw. wenn die Hündin es will. Geben Sie ihr einen Rückzugsort, an dem sie wirklich Ruhe hat. Hier sollte sie nie Stress oder Druck haben. Wenn möglich, stärken Sie das Selbstbewußtsein Ihrer Hündin durch Erfolgserlebnisse. Seien Sie konsequent und zuverlässig, damit Sie für Ihre Hündin vorhersehbar sind. Das sind allgemeine Tipps, was speziell bei Ihrer Hündin zu tun ist, muss genau analysiert werden. Sie schreiben nicht, wie sich das Trauma äußert. Ist ihr Trauma so groß, wegen des Verlustes ihrer Welpen oder hat sie Gewalt, einen Unfall oder eine schwere Krankheit erlitten? Bei einem Trauma wodurch auch immer, kann Ihr Hund das Erlebte nicht selbst verarbeiten oder bewältigen und muss erfahren, daß alles, was er unternimmt nichts bringt. Ist das Trauma so groß, sollten Sie sich an eine Tierärztin/-arzt mit dem Zusatz Verhaltenstherapie wenden. Manchmal sind zunächst Medikamente nötig, damit der Hund überhaupt etwas zugänglich ist. Der Hund kann verschiedene "Trigger" haben, die ihn immer wieder an das Erlebte erinnern und können zunächst vom Hund nicht gesteuert werden. Ist der genaue "Trigger" bekannt, kann in ganz kleinen Schritten der Reiz Stück für Stück weniger bedrohlich werden.



Alles Gute wünscht

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de