Cattle Dog Welpe knurrt und schnappt

Welpenerziehung ❯ Beißhemmung
Aleksia K. schrieb am 19.01.2025
Guten Tag, wir haben vor ca. 6 Wochen einen Cattle Dogwelpen mit 8 Wochen bekommen. Wir sind sehr erfahrene Hundebesitzer. Ich war früher auch Hundetrainerin nach VDH im Hundeverein. Haben seit über 30 Jahren Hunde (Mehrhundeerfahrung). Sie ist auch jetzt der dritte Hund im Haushalt. Die ersten Hunde waren Welpen, die letzten Hunde waren immer asu dem Auslandstierschutz. Von nicht auf den Menschen sozialisierte, schwer misshandelte Angsthunde, reaktiver Hund zum ganz normalen Welpen vom Züchter alles dabei. Die Kleine ist unser erster Hund der uns aktiv anknurrt und heute nun auch das erste mal aktiv geschnappt hat. Es sind eigentlich immer Situationen mit Berühung, wenn sie etwas nicht möchte oder etwas nicht darf Z.:b sie soll nicht an Möbeln knabbern. Da knurrt sie, oder wenn man sie zum Treppen tragen hochhebt. Heute nun wollte sie im Auto nicht in ihre Hundebox die sie bisher super akzeptiert hat und sonst auch schnell und freudig reinspringt. Es ist für sie normalerweise ein sicherer Ort. Ich habe sie dann freundlich aber bestimmt in die Box. Hier kam dann knurren und in die Hand schnappen. Bisher haben wir es so gehandabt, dass wir auf knurren und schnappen (bisher nur Drohschnappen nicht aktiv in die Hand) ruhig ignoriert haben, bis sie ruhig war und dann durfte sie z.B. gehen. Wie sollte man sich in so einer Situation am besten verhalten? Ich möchte nichts kaputt machen, durch falsches Verhalten. Ansonsten gibt es absolut keinen Grund zur Klage. Sie hört absolut top auch im Freilauf. Ich kann sie auch im Kontakt mit anderen Hunden (egal ob eigene oder auch bei Fremdkontakt ) jederzeit abrufen. Sie kommt zuverlässig, freudig und im Vollspeed zu mir. Auch in der Welpenspielstunde in der Freispielzeit lässt sie sich aus dem Spiel abrufen. Ich mache auch immer mal Raumbegrenzung (darf z.B: dann nicht in die Küche), sie bleibt beim öffnen der Hundebox ganz ruhig liegen oder sitzen bis sie angeleint ist und ein Kommando zum rauskommen erhält. Dann auch nicht hektisch sondern ruhig und kontrolliert. Auch beim aus dem Haus gehen, ruhig . Sie ist und war ab dem ersten Tag sehr Selbstständig, und ist sehr souverän z:b. beim Alleinebleibetraining. (Sie bleibt in der Wohnung wenn ich z.B. in den Keller gehe). Sie wartet nicht an der Tür sondern geht entspannt zB. ins Wohnzimmer. Egal ob noch jemand (Hund oder Mensch) da ist oder ich alleine mit ihr bin. Sie ist völlig entspannt bei kurzen Einkäufen in der Box. Teilweise steht sie gar nicht auf, wenn man sie rausholen möchte, da sie noch weiterschlafen würde. Bei unseren 2 anderen Hündininnen ist sie sofort sehr unterwürfig, wenn es zu einer Zurechtweisung kommt. Ich habe eine Hundetrainerin die ihren Master über Cattles geschrieben hat, bei dem Thema knurren, meint sie nur - wir wären dem Hund gegenüber übergriffig, es wäre nicht Hundisch, dass man einen Hund anfasst. Das gehört aber im Alltag bei uns nun mal dazu. Wir müssen sie immer wieder Treppen tragen, da es sonst zuviele am Tag für sie sind. Wir müssen sie im Fahrzeug in die Hundebox heben. Es wurde bisher sehr darauf geachtet, dass sie nicht zuviel macht. Wir achten auch sehr darauf, Ruhe zu halten, sie nicht zu überfordern. Welpenspielstunde ist erst seit 2 Wochen (Winterpause). Hundetraining (Einzel) war diese Woche das erste Mal, sonst nur per Whatsapp oder Telefon kurze Beratungsgespräche. Ich freue mich auf Ihren Verhaltenratschlag.
1 Antwort
Guten Tag,
leider kann man keinen Hund mit dem anderen vergleichen, alle sind unterschiedliche Individuen.
Sie haben vermutlich den Macho in dem Wurf erwischt. Ich habe die Rassebeschreibung gelesen, "man solle früh eine Beißhemmung aufbauen". Es sind sehr selbstbewußte Hütehunde und sie brauchen eine Aufgabe. Vielleicht zeigt sie dieses Verhalten, weil Sie Ihnen sagen will, was ihr fehlt. Ich würde IHnen von einer Welpenspielstunde sehr abraten, weil hier der Hund auf andere Hunde sozialisiert wird und nicht auf sie. Verbringen Sie die ersten vier Monate mit dem Hund, bauen Sie Schutz auf und Zusammenarbeit. Ich mache es seit 30 Jahren so: Zuerst mit mir, dass der Hund weiß, dass er sich auf mich verlassen kann und er jederzeit meinen Schutz suchen kann. In weniger guten Stunden darf der Halter nicht einschreiten, das finde ich absolut daneben.

Eine kurze Zimmerleine ist auch zu empfehlen, dass Sie sie nicht anfassen müssen, sondern führen können. Vielleicht haben Sie mal versehentlich nach ihr gegrapscht anstatt sie rückwärtsgehend einzuladen? Versuchen Sie alles laaangsamst zu machen: Annähern, Anleinen, Führen. "Nicht hündisch, wenn man einen Hund anfasst"??? Das verstehe ich nicht, aber man kann - wie gesagt - mit einer Zimmerleine arbeiten...
Die Treppe hoch können Sie ihr ein Handtuch umlegen, in das Griffe geschnitten haben, dann kann sie mit Ihrer Hilfe die Treppe hochsteigen.
Ich würde, wenn sie schnappt, es nicht ignorieren, dann lernt sie nichts, sondern sofort den Kontakt abbrechen, weggehen. Als mich mein Hund vor Jahren in den linken Arm gebissen hat, habe ich rechts ausgeholt und mich gewehrt - er hat es nie wieder versucht. Es kann sein, dass er deutlichere Körpersprache von Ihnen verlangt, Regeln und Rituale...
Schreiben Sie mir doch bitte, ob mein Rat Ihnen geholfen hat, das würde mich sehr freuen!
Zuerst einmal viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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