Huskywelpe dreht abends immer durch

Welpenerziehung ❯ Beißhemmung
Sarah C. schrieb am 04.03.2019
Hallo erstmal ,
Mein kleiner husky mix halb Alaskan Malamute und halb sibirian husky, rüde ist am 06.12.19 geboren mittlerweile ist er schon 4 monate alt und seit 3 wochen bei uns.

Tags über schläft er viel ich gehe morgens eine runde gassi mit ihm wo ich fuß mit ihm übe und sitz und platz . Am Mittag geht meine oma mit ihm weil ich noch volltag arbeite . (In 2 monaten ist meine Ausbildung fertig da ziehe ich vin der stadt in den odenwald mit viel gassi wegen) und am Abend gehe ich nochmal eine größere runde mit ihm. Zudem kann er jeder zeit in den Hof und den Garten. Jedoch schläft er unten im Wohnzimmer ohne probleme . Kaum will ich aber schlafen und ich nehme ihn mit hoch ins Schlafzimmer dreht er völlig ab will aufs bett springen beisst bellt und dreht völlig auf. Meine hunde trainerin meinte wenn er das macht soll ich ihn zu biden drücken und wenn er schnappt soll ich ihm einen leftzen zwicker geben . Doch das putscht ihn eher noch mehr hoch.

Auf seinem platz bleibt er auch nicht und jeh mehr ich ihn dort hin bringe deste aufgeputschter wird er. Es dauert immer bestimmt so 1 bis 1 1/2 stunden bis er endlich schläft

Ich war am überlegen mir eine hunde box zu holen doch bin ich mir auch da etwas unsicher .

Was kann ich denn gegen den energie ausbruch tun?

Danke schon mal im vorraus :)
1 Antwort
Ines Trujka | Hundetrainer/in
schrieb am 09.03.2019
Hallo Sarah,

solche Fragen sind immer besonders schwer zu beantworten, da die Ursachen für ein solches Verhalten sehr vielseitig sein können und nur eine ausführliche Ananmnese Aufschluss bringen kann, um daraufhin eine passende Trainingsmaßnahme zu erarbeiten.
Eines scheint jedoch klar: Der kleine Racker hat noch nicht begriffen, dass Ihr Zubettgehen keine Spielaufforderung ist. Ich finde die von Ihrer Trainerin vorgeschlagenen Maßnahmen nicht gut, da sie bestenfalls als Abbruch dienen können (was in Ihrem Fall ja auch nicht klappt), dem Welpen aber nicht klar machen, was Sie stattdessen von ihm erwarten. Außerdem sorgen Sie mit dem Zubodendrücken für Frustration und mit dem Zwicken für einen kurzen Schmerzreiz. Beides ist völlg ungeeignet, um einen unbändigen Welpen zur Ruhe zu bringen und Sie selbst werden dadurch bestimmt auch nicht ruhiger und schon gar nicht souveräner.
Zum einen würde ich mit Ihrem Welpen ein Abbruchsignal (Nein, Lass es, o.a.) trainieren. Ich füge mal einen Link bei, wo das sehr schön erklärt wird:
https://m.youtube.com/watch?v=H89ALt9xfnA
Dies versetzt Sie in Zukunft in die Lage, unerwünschtes Verhalten abzubrechen, was allerdings noch nicht bedeutet, dass Ihr Hund dann weiß, was er stattdessen tun soll.
Stimmungsübertragung ist in solchen Fällen meist der Schlüssel zu Erfolg oder Misserfolg.
Stellen Sie sich also mental auf das Zubettgehen ein, versuchen Sie vorab schon so heruntrzufahren, dass eine wirklich ruhige, entspannte Atmosphäre vorhanden ist, wenn Sie schlafen gehen möchten. Lassen Sie sich auf keinerlei Mätzchen Ihres Welpen ein und ignorieren Sie, soweit es geht, Aufmerksamkeit vorderndes Verhalten. Springt er aufs Bett, setzen Sie ihn ruhig, aber absolut bestimmt herunter und unterbinden Sie erneute Versuche. Zeigen Sie ihm sein Schlafplätzchen und fordern Sie ihn auf, sich dort hinzulegen (dies sollten Sie natürlich vorab schon separat mit ihm geübt haben, damit er weiß, was Sie von ihm wollen). Vielleicht erleichtert Ihnen ein kleines Ritual die Sache, indem Sie eine kleine, vollkommen ruhige Streicheleinheit auf seinem Platz einführen. Streicheln Sie dabei mit angenehmem Druck, sehr langsam (1cm/sec) mit beiden Händen. Setzen Sie dabei die Hände nicht ab und streicheln Sie auch gegen den Strich. Sparen Sie den Kopf dabei aus. Achten Sie auch auf Ihre eigene Atmung und genießen Sie diesen gemeinsamen Moment. Da Ihr Hund noch sehr jung ist, kann es sein, dass er diese Art des Streicheln seltsam findet und lieber gämmeln möchte. Lassen Sie sich nicht darauf ein. Beenden Sie die Streicheleinheit, bevor Ihr Hund aufdreht, gehen Sie dann einfach leise und ruhig weg. Sie werden sehen, Ihr Hund wird es zunehmend genießen. Eine Box kann durchaus ein sinnvolles Mittel sein, denn Boxen entsprechen einer Höhle und geben im Idealfall Sicherheit und Geborgenheit - gutes Boxentraining vorausgesetzt, damit Ihr Hund diesen Schlafplatz gern annimmt.
Wie Sie sehen, sind es jetzt schon viele Stellschrauben, mit denen Sie Einfluss auf das Verhalten Ihres Hundes nehmen können, versuchen Sie nicht alles auf einmal, sondern gehen Sie Schrittchen für Schrittchen und bedenken Sie bei allem, dass Ihr Hund noch ganz viel lernen muss. Holen Sie sich ggf. Ihre Hundetrainerin ins Boot und lassen Sie sich unklare Trainingsschritte genau erklären, nehmen Sie allerdings, gerade bei einem so jungen Hund, Abstand von strafenden Maßnahmen , da hierbei (ohne genaue Anweisung und Kontrolle bei der Durchführung) schnell Fehler passieren können, die das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Hund belasten oder Vertrauen zerstören können . Es gibt in den meisten Fällen freundliche Alternativen..

Ich hoffe sehr, dass ich Ihnen bis hierher weiterhelfen konnte. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung.

Viel Erfolg und herzliche Grüße
Ines Trujka

www.dognitiv.de
War diese Antwort hilfreich?