Junghund beißt und kennt keine Grenzen

Welpenerziehung
NeleLuna1 schrieb am 08.11.2020
Hallo, ich (20), meine Eltern und meine kleine Schwester haben nun seit mehr als 5 Monaten eine kleine Husky-Hündin. Sie war anfangs total schüchtern und ängstlich, drehte aber schon ab dem 3. Tag bei uns voll auf. Sie beißt seitdem ständig in Arme, Beine und Schultern und sogar ins Gesicht, je nachdem was sie erwischt.

Meine kleine Schwester und meinen Vater hat sie schon oft blutig gebissen, sodass das Blut wortwörtlich an deren Armen runterlief. Da hatte sie noch kleine spitze Milchzähnchen. Heute, da sie ihre normalen Zähne hat, entstehen blaue Flecken, da wo sie beißt. Wir haben gefühlt schon alles probiert, Schnauzgriff (klappt nicht), fiepen (da wird sie nur noch angespornt fester zu beißen) und ignorieren. Wenn wir sie ignorieren, beißt sie wie wild in die Beine oder springt hoch um die Arme zu erwischen. Das tut ziemlich weh, da sie keine Milchzähne mehr hat und ich verlasse den Raum mit dem Hund an mir hängend und muss ihren Kiefer von meinem Arm befreien und warten, bis sie sich beruhigt hat.

Ich habe das Gefühl, dass sie Nein und Aus nicht versteht. Früher biss sie nur, wenn wir gerade mit ihr spielten, heute ist es so, dass sie sich von hinten anschleicht und einfach aus dem Nichts in das Bein beißt. Das macht sie auch bei meinen Eltern, wenn diese z.B saubermachen. Ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß nicht was ich tun soll. Kein Hund beißt ja aus Bosheit, aber ich denke dass sie nicht beißt, um Aufmerksamkeit zu erregen, denn diese bekommt sie ziemlich viel.

Wenn sie beißt, wedelt sie auch nicht mit dem Schwanz, also denke ich nicht dass das ein Spiel für sie ist. Maulkorb ist für so einen jungen Hund doch keine Lösung oder? Ausgelastet wird sie, wir gehen 2 -3 mal täglich mit ihr spazieren und sie ist oft im Garten mit uns. In der Hundeschule rauft sie sich immer mit anderen Hunden und sie beißen sich gegenseitig. Die kleineren Hunde wirft sie gerne zu Boden und hört auch nicht auf wenn diese fiepen. Wenn sie die größeren Hunde beißt, wird sie von ihnen niedergeworfen und verkriecht sich zu uns. Da versteht sie scheinbar, dass es zu viel wird. Wie bringen wir ihr bei, dass sie aufhören soll uns zu beißen ohne dass wir regelrecht vor ihr flüchten müssen? Danke schonmal!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 09.11.2020
Hallo,
mit NEIN, AUS und Ähnlichen bringe man die meisten Hunde nicht von einen Verhalten ab sondern sie sehen das als Aufforderung, weiter zu machen. Das hängt damit zusammen, dass sie unsere Sprache nun mal nicht verstehen und unsicher werden.
Eine mit Nägeln gefüllte Plastikflasche oder Dose auf den Boden zu werfen wirkt da oft Wunder. Man kann auch einen Schlüsselbund nehmen oder Trainingsdisks (gibt es im Handel). Manchmal hilft sogar ein Schlauchstück. Allerdings ist bei all dem Timing gefragt
Sie schreiben gerade, Sie denken nicht, dass die Kleine das tut um Aufmerksamkeit zu erhalten denn davon bekommt sie ziemlich viel. Das kann allerdings der Knackpunkt sein. Ein Hund, der immer Aufmerksamkeit bekommt wenn er das will hat Frust, wenn er dann mal keine bekommt. Deshalb ist es wichtig, NIE auf Forderungen eines Hundes einzugehen.
Auch sollte sie nie auf Sofa oder Bett ohne dazu aufgefordert zu sein. Springt sie von sich aus drauf, schieben Sie sie KOMMENTARLOS wieder runter. JEDESMAL, bis sie aufgibt.
Sollte das alles nichts helfen hilft nur noch, in Ihrer Hundeschule nachzufragen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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