Wie findet man Balance zwischen Auslastung und Entspannung bei Welpen?

Welpenerziehung
Kalle_77 schrieb am 18.03.2021
Hallo liebes Agila-Team, vielen Dankfür die Möglichkeit meine Fragen zu stellen =)

Seit 1,5 Wochen wohnt unser kleiner American Staffordshire Terrier Rüde bei uns. Wir haben uns insgesamt 2,5 Wochen Urlaub genommen. Danach arbeite ich coronabedingt hauptsächlich im Homeoffice. Wir leben dörflich, mit zwei Katzen in einem EFH mit Garten - eine Einzäunung ist leider nicht möglich. Wir haben eine Hundebox und einen Welpenauslauf, den Auslauf haben wir noch nicht benutzt.

Unser Tagesablauf sieht aktuell ungefähr wie folgt aus:

- Er schläft die erste Hälfte der Nacht bei meinem Mann, dann bei mir. Jeweils im Körbchen, neben dem Bett - teilweise krabbelt er noch zu uns auf die Matratze.

- Da er die Nacht noch nicht zuverlässig durchhält, ist er noch bei uns. Langfristig soll er im EG bei unseren beiden Katzen, im Körbchen, in der Box, schlafen. Die Zusammenführung mit den Katzen klappt ganz gut.

- Zwischen 7:00 und 8:00 Uhr aufstehen, lösen im Garten, füttern, nach 15-20 Minuten einen kurzen Besuch der hundekotfreien Grünfläche, gefolgt vom Schneidersitz (s. u.) und Pause im Hundekörbchen, welches in der Box steht.

- gegen 11:30 Uhr gibt es die zweite von vier Mahlzeiten - der Ablauf gleicht dem am Morgen. Genauso wie gegen 15:00Uhr und 18:00Uhr. Zur dritten Fütterung fahren wir manchmal auf einen Feldweg und gehen dort spazieren.

- Wenn er aufwacht, gehen wir mit ihm zum Lösen in den Garten und spielen mit ihm und üben "sitz", etc. Er liebt seinen Schnüffelteppich und Zergelspiele, fährt aber sehr hoch dabei.

- auf Empfehlung des Züchters haben wir mit dem Boxentraining angefangen - das läuft sehr durchwachsen. Wir üben ein bis drei Mal am Tag. Ziel ist, dass er in der Box schläft und am Anfang auch in der Box ist, wenn wir nicht da sind. Wir hatten schon vereinzelt Besuch und waren mit ihm bei Freunden und Familie.

Kommenden Sonntag, nach zwei Wochen bei uns, geht es zum ersten Mal in die Welpenschule.



1. Bis zur nächsten Grünfläche, die nicht komplett mit Hundekot übersät ist, gehe ich gut fünf Minuten. Das ist für den kleinen Mann eine ganz schöne Strecke, zumal er sich nicht lange gerne tragen lässt, noch nicht an der Leine geht und sich ungern vom Grundstück entfernt. Wenn er frei läuft bleibt er ständig sitzen, ist abgelenkt und unsicher. Wenn mein Mann und ich mit ihm im Auto auf einen Feldweg fahren, fällt es ihm leichter und er wirkt lockerer und interessiert.

Frage: Soll ich mit ihm vorerst nur im Garten bleiben? Hier bewegt er sich mutig und entspannt? Wenn ja, wie lange? Was ergibt sich vielleicht sogar von selbst?

2. Ich bin von Natur aus eher ein hektischer Mensch. Dazu kommt, dass weder mein Mann noch ich bisher einen Hund hatten. Ich habe das Gefühl, nicht die Balance zwischen "Auslastung"/Beschäftigung und Entspannung zu finden. Das Ziel von mindestens 20 Stunden Schlaf/Ruhe erreiche ich nicht. Wenn er zu aufgedreht ist, habe ich mich die letzten Tage in den Schneidersitz gesetzt und ihn in die freie Lücke zwischen meine Beine genommen. Hier habe ich ihn ruhig festgehalten und wenn er angefangen hat sich zu entspannen, habe ich ihn sanft gestreichelt bis er eingeschlafen ist. Das klappte ziemlich gut und dauerte nur ein paar Minuten. Gestern Abend fing er an sich an den Beinen sowie Pfoten zu knabbern und heute früh war es deutlich schwerer ihn zu beruhigen.

Frage: Ich mache aktuell zu viel mit ihm, oder? Wie soll ich vorgehen? Ohne Laufen an der Leinen komme ich nicht zur guten Grünfläche im Ort und ohne Boxentraining, wird es schwierig, dass er unten schläft und kurzzeitig alleine bleibt.

Ich danke Ihnen vorab =)
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.03.2021
Hallo Kalle,
ob Sie zu viel mit dem Kleinen machen, kann ich so pauschal nicht beantworten. Es hängt immer vom Temperament der Hunde ab, wieviel Ruhe und wieviel Action sie brauchen. Meiner Erfahrung nach kommen aber Hunde nicht zur Ruhe, wenn sie zu viel beobachten werden, wenn zu viel mit ihnen gesprochen wird. Wenn man selbst Ruhe ausstrahlt überträgt sich das auch auf die Hunde.
Sie schreiben, wenn Sie mit dem Auto auf einen Feldweg fahren ist es für den Hund leichter. Ich würde deshalb einmal am Tag dort hin fahren und ansonsten in den Garten gehen mit ihm.
Ohne Sie und den Kleinen zusammen gesehen zu haben kann ich leider nicht mehr dazu sagen. Wenn Sie möchten können Sie mich aber gerne telefonisch und/oder über meine Website kontaktieren.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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