Liebe Hundebesitzerin,
Ihr Hund hat wahrscheinlich Trennungsangst. Er hat als junger Hund nicht gelernt alleine zu bleiben. Je schlimmer die Trennungsangst ist, desto länger dauert das Training. Meistens sind schon folgende Symptome zu bemerken, wenn der Besitzer noch zu Hause ist. Der Hund folgt auf Schritt und Tritt, liegt an Kontrollpunkten, sodass er genau sieht, wo der Besitzer sich aufhält und der Hund gerät schon in Stress sobald der Hundebesitzer sich zum Gehen fertig macht. Zuerst ist ein sog. Distanztraining notwendig, damit der Hund die überstarke Bindung an den Besitzer lernt zu lockern.
Ständiges Nachfolgen verhindern. Das geschieht am besten, wenn Sie ab und zu eine Tür hinter sich schließen, sobald der Hund folgen will. Tür bitte nur kurz öffnen, wenn der Hund nicht winselt. Nach Öffnen der Tür Hund ein paar Minuten nicht beachten.
Mit dem Hund einen festen Platz trainieren. Auf den er geschickt werden kann und wo er entspannt und ruhig liegt. Aufmerksamkeitsforderndes Verhalten, wie Anstupsen zum Streicheln ignorieren. Aktionen gehen von Ihnen aus.
Nun zum eigentlichen Training: Das Tier sollte während des Trainings nie allein gelassen werden, außer in kontrollierten Trainingseinheiten. Denn jede zusätzliche Panikattacke bedeuten Rückschritte. Der Hund muss langsam an das Alleinsein gewöhnt werden. 2 - 3 x pro Tag 5 Min. üben. Abschied und Wiederkommen Hund nur beachten, wenn er ruhig ist. Steigerung der Zeit von 5, auf 10, 15 min. etc.) Nur wenn der Hund innerhalb eines Zeitschritts für zwei Tage ruhig war, kann die Dauer erhöht werden. Hat sich der Hund zu stark aufgeregt, an dem Tag nicht mehr trainieren und am nächsten Tag mit einer kürzeren Zeit neu anfangen.
Das erste Alleinebleiben kann man dem Hund auch mit z.B. einem gefüllten Kong erleichtern. Der Hund ist erst einmal beschäftigt und lecken baut Stress ab. Wenn Balu nicht alleine 5 Minuten in einem Zimmer ohne Sie sein kann, kann er auf gar keinen Fall für einen Einkauf allein gelassen werden. Bitte trainieren Sie in ganz kleinen Schritten.
Ein Hund kann nur alleine bleiben, wenn er vorher ausreichend draußen war und ausge-
powert ist. Ferner sehen Sie bitte von sog. Antibell-Halsbändern ab, die ich immer wieder
bei meinen Kunden im Einsatz erlebe. Sobald der Hund bellt, bekommt er einen Sprühstoß und es soll damit verhindert werden, daß er weiter bellt. Diese Geräte sind gefährlich, weil sie auch sprühen, wenn z.B. in der Nähe ein Hund bellt. Außerdem ist es fatal einen ängstlichen Hund dafür zu bestrafen, daß er nach seinem Besitzer ruft.
Viele Grüsse
Kerstin Gebhardt