Frauchen hat Angst

Allgemeines
Susanne V. schrieb am 30.03.2015
Seit dem mein Hund ( aus Spanien ), jetzt schon zum 4. mal angefallen wurde, habe ich Angst wenn andere Hunde auf uns zukommen. Er wurde einmal so attakiert, dass er zum Tierarzt musste und beim anderen mal musste ich zum Arzt, weil ich gebissen wurde.
Besonders Abends wenn es dunkel ist gehe ich anderen Hunden aus dem Weg. Wenn das nicht klappt, verkrampfe ich total, habe Angst und das merkt mein Oskar. Er knurrt mich an, weil ich die Leine so krampfhaft fest halte. Das ganze ist nicht schön für mein Oskar, es ist meine Schuld wenn er sich dann komisch verhält.Nur ich weiß nicht wie ich diese Angst ablegen soll.
Gruß S . Voß
5 Antworten
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 31.03.2015
Guten Morgen Frau Voß,

das waren mit Sicherheit traumatische Ereignisse für Sie und Ihren Hund. Ihre Angst zu besiegen ist mit Sicherheit nicht einfach. Es könnte Ihnen helfen, wenn Sie sich genau mit dem Ausdrucksverhalten der Hunde auseinander setzen, um dann einen entgegenkommenden Hund besser einschätzen zu können. Sicherlich kann Ihnen hierbei auch eine kompetente Hundeschule vor Ort helfen.

Vielleicht ist es möglich, die Begegnungen mit anderen Hunden anders zu gestalten.
Möchten Sie mir vielleicht deswegen einmal die Situationen so genau wie möglich schildern?


Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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Susanne V. | Fragesteller/in
schrieb am 31.03.2015
2 Mal war es so, dass die Hunde, meiner Meinung nach, freundlich auf und zu kamen. Sie beschnupperten sich und plötzlich schlug es um. Der andere Hund wedelte nicht mehr mit dem Schwanz und fing dann plötzlich an Theater zu machen und Oskar in den Nacken zu beißen. Oder das andere mal kam ein Schäferhund direkt auf uns zu gelaufen , schnüffelte kurz und fing an zu knurren und biss Oskar auch in den Nacken. Meistens habe ich es geschafft Oskar weg zuholen, einmal war ich nicht schnell genug. Da hat er ordentlich was abbekommen. Naja und ich wurde bei der Rangelei auch einmal gebissen. Wir waren auch zwei Jahre in der Hundeschule, aber nach den Ereignissen kann ich es nicht mehr richtig einschätzen wenn andere Hunde auf uns zukommen, ob sie es freunlich meinen oder nicht.
Gruß S. Voß
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 31.03.2015
Hallo Frau Voß, die anderen Hunde waren scheinbar nicht angeleint. War Oscar angeleint? Waren die anderen Hunde Rüden? Wo waren die Besitzer bei diesem Vorfall?
Es ist durchaus die Art der Rüden, in ein Imponiergehabe zu gehen. In diesen Momenten bewegen sich die Rüden eigentlich sehr steif, mit durchgedrückten Knien, der Schwanz steht steil nach oben, wobei dies auch ein wenig auf die Rasse ankommt. Der Blick wird weitgehend vermieden, die Rüden laufen mit steifen Beinen in einem Kreis um sich herum. Dieses Imponiergehabe erledigt sich sehr oft von alleine, es kann jedoch auch sehr schnell in einen so genannten Kommentkampf umschlagen. Bei gut sozialisierten Hunden besteht hierbei keine Verletzungsabsicht. Während des Imponiergehabe es kann die Situation eskalieren, wenn die Kommunikation zwischen den Rüden unterbrochen wird. Sollten sich die beiden Rüden in einem Imponiergehabe befinden, kann es hilfreich sein, wenn beide Besitzer ihre Hunde abrufen. Dann unterbrechen die Hunde von sich aus die Kommunikation und können von dannen ziehen.
Kommt nun ein nicht angeleinter Hund auf Sie zugelaufen, würde ich Oscar hinter Ihre Beine beordern. Machen Sie sich groß, und rufen Sie dem anderen Hund ein scharfes "Stopp" oder "Hau ab" zu. Sie könnten sich auch "bewaffnen", z. B. mit einer Schnur, auf der Sie Kronkorken auf gefädelt haben. Das können Sie kurz vor dem anderen Hund auf dem Boden werfen. Viele Hunde erschrecken wegen des scheppernden Geräusches. Damit verhindern Sie ungewollte Kommunikation und somit auch eine gefährliche Situation wie das Imponiergehabe. Schwanzwedeln ist auch nicht gleich Schwanzwedeln. Das ausladende Schwanzwedeln bedeutet schon Freude, ist der Schwanz jedoch in die Höhe gestreckt und peitscht mehr hin und her, dann hat das mit Aufregung zu tun und kann ein Vorbote eines Angriffes sein.
Versuchen Sie trotzdem ihren Oskar noch Hundebegegnungen zu ermöglichen. Sprechen Sie mit den anderen Hundebesitzern. Besonders mit den anderen Mädchen kann Ihr Oskar doch gerne spielen, wenn er das möchte.
So schrecklich das ist, aber leider gibt es auch viele nicht gut sozialisierte Hunde. Und ich ziehe den Hut vor Ihnen, dass sie ihren Oskar so beschützt haben und dabei leider selbst verletzt worden sein. Denn als guter Chef, müssen Sie Ihren Hund schützen. Geben Sie Ihrem Hund aber die nötige Bewegungsfreiheit bei Hundebegegnungen.
Ich kann eine DVD Reihe empfehlen, von www.beta-dog.de, "Die Fremdsprache Hündisch". Die DVD Reihe ist leider nicht ganz billig, aber es sind auch Szenen von aggressiven Verhalten zu sehen. Die Körpersprache des Hundes wird ganz gut erklärt.
Ich hoffe sehr für sie, dass sie nie wieder in eine so schlimme Situation kommen.

Herzlichst Ihre Gabriele Holz
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Susanne V. | Fragesteller/in
schrieb am 31.03.2015
Herzlichen Dank! !!! Sie haben mir sehr geholfen :)

Ja,die anderen Hunde waren nicht angeleint. Zwei waren auf jeden Fall Rüden.
Ich lasse Oskar auch mit anderen Hunden spielen. Aber nur mit denen die wir schon kennen. Aber er soll ja auch wieder neue Hundekumpel kennen lernen :) Was ja durch mein Verhalten nicht zu Stande kommen kann. Aber ich werde es ändern.
Vielen Dank

Gruß Susanne Voß
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 01.04.2015
Hallo Frau Voß,

das werden Sie sicherlich schaffen und ich wünsche Ihnen noch viele tolle Jahre mit Ihrem Oskar.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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