Hund springt mich an und beißt

Allgemeines
DaSeJa schrieb am 22.08.2016
Hallo,

Arko ( Mischling : belgischer Schäferhund + wahrscheinlich golden Retriever ) 6 1/2 Monate springt mich immer wieder an und beißt in meine Hand, in meine Klamotten ...

Situation 1 : wir gehen spazieren. Immer wieder begegnen uns andere Hunde. Ich ziehe ihn weiter, obwohl er spielen möchte. Ansonsten läuft der Spaziergang angenehm. Wir gehen wie immer zu Hause in den Flur. Er möchte wieder mal mit den Türvorlegern spielen. Geht schon in Spielstellung. Ich sage nein und ziehe ihn weg. Er fängt an in die Leine zu beißen. Ich sage nein, möchte sie ihm aus dem Mund nehmen. Er fängt an mich anzuspringen und überall reinzubeißen. Ich versuche ihn irgendwie im Nacken zu packen und auf den Boden zu drücken und lasse ihn los, sobald er ruhig ist. Er wartet nur darauf dass ich loslasse und springt mich direkt wieder an und macht weiter. Also dasselbe wieder von vorn. Irgendwann gibt er meistens auf und wir können weiter gehen.

Situation 2: Er möchte geradeaus weiter und ich gehe aber rechts entlang. Er guckt mich an, wartet ne Sekunde, springt mich richtig fordernd und gefühlt auch aggressiv an, beißt in meine Hose, meine Arme, Hände, was halt gerade zu packen ist. Wenn er noch einigermaßen zugänglich ist, hört er irgendwann auf Sitz. Fängt aber dann an mich anzubellen.

Situation 3: er soll sich ruhig auf seine Decke legen und hat Sendepause. Findet er nicht toll. Also dasselbe Spiel. Springen, beißen und bellen.

Oft wirkt es wie Überforderung. Oft aber auch wie Frustration, Aggression und trotz.

Ich habe keine Ahnung wie ich in diesem Momenten am besten mit ihm umgehe. Ignoranz? Ich würde mich sehr über Vorschläge und viell auch Erklärungen freuen.
Wir sind zwar 2 mal die Woche in der Hundeschule aber so richtige Hilfe bekomme ich da leider nicht.

Gruß,

DaSeJa
2 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.08.2016
Hallo,
vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, dass mit jedem "Nein" der Hund entweder nicht aufhört mit was auch immer er gerade macht oder er wieder von vorne anfängt.
Das Wort "Nein" ist super, um dem Hund vorab etwas zu verbieten. Aber auch dann nur, wenn er gelernt hat, was das Wort bedeutet.
Wenn er es nicht gelernt hat und/oder schon etwas macht, was er nicht soll, meistens auch noch aufgeregt dabei ist, weiß er absolut nichts damit anzufangen, ist unsicher oder sieht es als Aufforderung, sich noch mehr aufzuregen weil Frauchen ja mitbellt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbei gehen und Ihren Hund weiter ziehen, machen Sie das ohne den Hund zu beachten und kommentarlos. Dann beruhigt er sich schneller.
Wenn er mit den Türvorlegern spielen will, ziehen Sie ihn kommentarlos weg, halten ihn von sich weg und reagieren erst, wenn er sich beruhigt hat.
Genauso machen Sie es, wenn er Sie anspringen will. Sie können ihm auch dann kommentarlos entgegen gehen anstatt auszuweichen. Schieben Sie ihn einfach weg damit ER ausweichen muss.
Auch wenn er sich auf seine Decke legen soll geben Sie einmal das Kommando, bringen ihn hin und wenn er wieder aufsteht, bringen Sie ihn so lange hin, bis er aufgibt. Bleiben Sie am Anfang neben ihm stehen, wieder, ohne ihn weiter zu beachten.
Er ist jetzt in der Pubertät und versucht, Grenzen auszutesten. Zeigen Sie ihm ruhig und souverän diese Grenzen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Szibbun
schrieb am 10.07.2019
Liebe Ellen,
deine Tipps klingen sehr gut, nur was tun, wenn man eine deutsche Dogge hat und nichts, aber auch nichts davon hilft. Auch mein Hundetrainer hat echt Mühe, sie zu bändigen. Er sagt mir auch, sowas hat er noch nicht erlebt und er ist schon über 40 Jahre Trainer und hat sein Leben lang Schäferhunde gehabt.
Meiner Dogge aus dem Weg gehen, damit sie sich beruhigtist ist nur möglich, wenn ich sie an einen Pfosten anbinde und kurze Zeit aus ihrem Blickfeld verschwinde. Leider hält die Ruhe bei ihr nicht lange an. Sobald ich mit ihr ein paar Meter gelaufen bin, fängt sie von vorn an. Mittlerweile gehe ich mit ihr nur noch mit Halti raus, damit sie nicht austickt. Nur so verhält sie sich friedlich, wie ich es von ihr gewohnt war. Aus meiner Sicht aber nicht die Lösung.
Liebe Grüße
Tina
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