Hund knurrt mich und meinen Freund an

Allgemeines
Olvike schrieb am 09.11.2020
Hallo,

meine Eltern und ich, ihre Tochter, haben seit einem halben Jahr unseren Hund Stolle aus dem Tierheim. Sie war drei Jahre dort. Am ersten Tag hat sie anfangs meinen Freund und auch meine Familie akzeptiert. Doch dann änderte sich alles. Beim zweiten Mal hat sie meinen Freund nicht mehr in die Wohnung gelassen und ihn angeknurrt und die Zähne gezeigt. Wenn er sich auf den Boden gesetzt hatte, war sie lieb und wollte von ihm gestreichelt werden. Daran haben wir dann gearbeitet. Er hat ihr Kommandos gegeben und Belohnungen, da wir dachten, dass es etwas mit der Rangordnung zu tun hat. Mit viel Mühe wurde es auch besser. Bis sie nun ganz freudig war, ihn zu sehen.

Letztens hat aber Stolle ihn, als sie in ihrem Bettchen war, ohne Grund mit kurzen Knurren, geschnappt. Sie hat ihn zum Glück nicht erwischt. Des Weiteren knurrt mich Stolle auch fast täglich an, wenn ich sie streicheln will oder nur neben ihr mich hinsetze, zeigt sie mir die Zähne. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich nur ins Wohnzimmer gelaufen bin und sie geknurrt hat. Sie lag zu diesem Zeitpunkt neben meinem Vater („Rudelführer“) auf dem Boden. Wir wissen jetzt einfach nicht mehr, wie wir reagieren sollen bzw. was wir dagegen machen können. Ich habe auch teilweise jetzt Angst bekommen, dass Stolle mich auch schnappen will, wenn sie mir so die Zähne zeigt.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 13.11.2020
Hallo,
so, wie es aussieht, hat Stolle die ganze Familie voll im Griff. Es sollte aber umgekehrt sein.
Möglicherweise kennt Stolle keine Grenzen, trainiert die Familie sogar indem sie z. B. Streicheleinheiten oder anderes fordert. Forderungen sollten von Ihnen kommen. Auch die Entscheidung, auf Sofa oder Bett zu gehen sollte von Ihnen getroffen werden. Springt sie von alleine drauf, schieben Sie sie kommentarlos wieder runter, JEDESMAL.
Machen Sie Gehorsamsübungen mit ihr. Üben Sie z. B. mit der Hündin, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn sie den Platz verlassen will, bringen Sie sie kommentarlos wieder hin. Wenn sie dort bleibt, geben Sie ihr ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Lassen Sie nicht zu, dass die Hündin bestimmt, wer Sie besuchen darf und wer nicht. SIE bestimmen wann gestreichelt, gespielt, gefüttert wird.
Streicheln Sie sie nur noch, wenn Sie sie gerufen haben und sie dann zu Ihnen gekommen ist. Leckerchen und Streicheleinheiten sollten nur noch zu Belohnung gegeben werden, nicht, um sich bei ihr beliebt zu machen. Stolle sollte alles geben, um sich bei IHNEN beliebt zu machen, NIE umgekehrt. Dann sind Sie der Boss, jetzt ist es Stolle.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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